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Krieg in SyrienTürkei erwartet ABC-Waffen-Opfer

Die Türkei stellt sich darauf ein. Opfer atomarer, biologischer und Kampfstoffe behandeln zu müssen. In Flüchtlingslagern werden Dekontaminierungszelte errichtet.

Regierungspropaganda? das Assad-Regime hat Fotos von Verletzten veröffentlicht, die angeblich Opfer eines Chemiewaffen-Angriffs von Seiten der Rebellen geworden sind Bild: ap

ISTANBUL afp | Die Türkei bereitet sich auf die Behandlung von Opfern atomarer, biologischer oder chemischer Kampfstoffe aus dem benachbarten Syrien vor. Es gelte, auf alle möglichen Bedrohungen vorbereitet zu sein, sagte der zuständige Regierungsbeamte Veysel Dalmaz der türkischen Zeitung Zaman.

Demnach werden in Flüchtlingslagern der türkischen Grenzprovinzen Sanliurfa und Gaziantep spezielle Dekontaminierungszelte eingerichtet. In den vergangenen Wochen hatten sich Regierung und Rebellen in Syrien gegenseitig vorgeworfen, im Bürgerkrieg chemische Kampfstoffe eingesetzt zu haben.

Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hatte vergangene Woche von einem C-Waffen-Einsatz durch Syriens Regierung gesprochen. Nach Presseberichten will Erdogan seinen Vorwurf unter anderem mit Hilfe von Blutproben mutmaßlicher Opfer syrischer Chemiewaffen untermauern.

In zehn Tagen will Erdogan bei einem Besuch in Washington mit US-Präsident Barack Obama über die Lage in Syrien sprechen. Am Wochenende sagte Erdogan mit Blick auf Meldungen über erneute Massaker syrischer Regierungstruppen, der syrische Präsident Baschar al-Assad werde für die Verbrechen einen „sehr hohen“ Preis bezahlen.

Seit Ausbruch des Konflikts im südlichen Nachbarland Syrien hat die Türkei nach offiziellen Angaben knapp 200.000 syrische Flüchtlinge in Lagern entlang der Grenze untergebracht. Hinzu kommen mehrere zehntausend Syrer, die außerhalb der Lager bei Verwandten oder in angemieteten Wohnungen in der Türkei leben.

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5 Kommentare

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  • AR
    alter Rammler

    Wurden denn schon Dosimeter ausgegeben?

  • D
    D.J.

    Frau Del Ponte hat kürzlich die Vermutung geäußert, die Rebellen hätten Sarin eingesetzt.

    Möglicherweise Zeit, Assad gegen weit übleren Abschaum zu unterstützen. Sorry, kleiner Scherz, es kann geschehen was will, der demokratische Westen hat beschlossen, dass Assad weg muss, da muss man schon mal Kompromisse eingehen und ein kommendes sunnitisch-religionsfaschistisches Regime stützen, gegen das der schiitische Iran als Hort der Freiheit erscheinen wird. So, ich gehe erst mal kotzen.

  • H
    Holger

    "ABC-Waffen-Opfer"? Wird tatsächlich ein Atomwaffenschlag vermutet? DIES scheint mir ja nun wirklich ein wenig übertrieben.

  • M
    manipuliation

    hmmm... und wenn investigativ arbeitende Journalisten die Spuren des eingesetzten Sarins in der Türkei finden? Im damals abgesperrten Flüchtlingslager in Hatay, wo wochenlang niemand rein dürfte, würde vor mehreren Monaten von türkischen Journalisten über dort lagernden Kampfstoff Sarin berichtet. Was wurde aus diesen Journalisten oder womit wurden die bedroht um zu schweigen? Was ist mit den Christen die verschleppt wurde? Falschmeldungen diese seien wieder Frei haben die Runde gemacht obwohl es nicht gestimmt hat! WER LÜGT unsere Welt an um den sauberen Schein zu wahren?

  • BG
    Bernd Goldammer

    Wer sind diese Rebellen überhaupt? Man weiß nur, dass ihr Sold nebst Waffen und auch ihre Munition aus Katar bezahlt werden. Die Kommunikationsgeräte werden aus den USA geliefert und die Militäraufklärung erledigen deutsche Kriegsschiffe. Wer hat Syrien überhaupt den Krieg erklärt?