Krieg anderswo: Wüstenkrieg im Tschad
■ Alle denken an das Kosovo. Unsere Serie erinnert an Konflikte in aller Welt. Teil 34
Eigentlich hatte Tschad zu Beginn der 90er Jahre Jahrzehnte des Krieges überwunden geglaubt. Mit Idriss Deby kam 1991 ein von den ehemaligen Kriegsgegnern Frankreich und Libyen gemeinsam unterstützter Warlord an die Macht. Tschad fand zum Frieden.
Aber in dem Land voller Waffen haben Politiker nie aufgehört, Milizen zu bilden. Seit Oktober 1998 kämpft im Norden des Landes eine Bewegung für Demokratie und Gerechtigkeit im Tschad (MDJT) unter dem ehemaligen Verteidigungsminister Youssouf Togoimi. Sie behauptet, den Großteil der nördlichen Wüstengebiete zu kontrollieren.
Die MDJT kooperiert mit Rebellen des Toubou-Volkes im benachbarten Niger und erscheint so als Teil der sporadischen Aufstände von Sahara-Wüstenvölkern wie beispielsweise die Tuareg-Nomaden. Doch will sie sich jetzt mit anderen Oppositionellen des Tschad zusammenschließen.
Für Tschads Regierung ist das ein Problem. Sie hat in den letzten Jahren in der Zentralafrikanischen Republik, in Kongo-Brazzaville sowie in der Demokratischen Republik Kongo militärisch interveniert und zugleich ihre Armee massiv abgebaut. D.J.
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