Kreuzberg gegen Neukölln: Kiezschlacht auf Eis
Über eine geplante Schneeballschlacht zwischen Kreuzberg und Neukölln herrscht Unklarheit.
Es sollte das sportliche Ereignis dieses Winters sein: "Ich trete für Wedding an!", schreibt eine Person auf der Internetplattform Facebook. Eine andere kündigt an: "Neukölln holt diesmal den Punkt nach Hause." Am 1. Januar wollten sich Kreuzberger und Neuköllner in der Hasenheide bekriegen - mit Schneebällen. Wie bei der regelmäßigen Schlacht auf der Oberbaumbrücke soll es um den Kiezstolz gehen. Doch nun wurde die Schlacht abgesagt: "!!!Wichtig!!!", schreiben die Veranstalter - eine Gruppe von rund zehn Leuten - auf Facebook: "Polizei und Ordnungsamt Neukölln haben unsere Schneeballschlacht aus Sicherheitsgründen abgesagt, die Teilnehmerzahl ist zu groß." Mehr als 8.500 Nutzer des sozialen Netzwerkes hatten zugesagt zu kommen.
Doch weder Polizei noch das Neuköllner Ordnungsamt können ein Verbot bestätigen. Lediglich das Grünflächenamt Neukölln, das für die Hasenheide zuständig ist, wusste überhaupt von einem "beratenden Gespräch".
Bereits im vergangenen Winter trafen sich die beiden Stadtteile Kreuzberg und Neukölln zur einer Winterschlacht. Auch damals wurde über Facebook aufgerufen. Kreuzberg hatte nach der Schlacht im Görlitzer Park, an der einige hundert Menschen teilgenommen hatten, den Sieg für sich in Anspruch genommen.
Eine mögliche Revanche für Neukölln steht jetzt durch die voreilige Absage der Veranstalter auf der Kippe. Diese wollten anscheinend die Veranstaltung rechtmäßig anmelden und interpretierten das Ergebnis des Vorabgesprächs mit dem Grünflächenamt Neukölln als ein Verbot. Doch das Amt habe dabei lediglich über die Nutzungsbestimmungen der Hasenheide aufgeklärt, teilte eine Mitarbeiterin am Montag mit. Ein förmlicher Antrag für die Veranstaltung, die das Amt dann auch untersagen hätten können, liege nicht vor.
Auch der Polizei lag keine offizielle Anmeldung vor. Zudem handele es sich bei einer normalen Schneeballschlacht nicht um eine Versammlung, die man dann auch nach dem Versammlungsgesetz hätte verbieten können, sagte eine Polizeisprecherin.
Die Veranstalter waren am Montag nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Dafür wurde auf der Facebook-Seite diskutiert, ob die Schneeballschlacht nun im Park Tempelhof stattfinden soll.
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