: Kreislauf am Durchdrehen
Jetzt mal langsam. Klar, die Versuchung ist groß, schon an den ersten warmen Tagen in das nächste Gartenlokal zu spurten, mit Berliner Weiße intus auf Parkbänken zu balancieren oder beschwingt über Wiesen zu hüpfen. Doch bei aller Euphorie – das Risiko eines Kreislaufkollapses ist der herbeigesehnte Frühling nun wirklich nicht wert. In dieser Woche gab es Temperatursprünge um bis zu 8 Grad. Hektisch werden da Daunenjacken gegen Blousons getauscht. Charité-Allergologe und Frühlingsexperte Dr. Maurer warnt: „Solch ein Anstieg ist natürlich schwierig, nicht nur für ältere Menschen.“ Wir sind nach vielen Monaten des Sofalümmelns einfach nicht mehr auf einen aktiven Lebensstil eingestellt und dementsprechend kurzatmig. „Das sorgt nicht nur für einen problematischen Blutdruck, sondern bei manchen auch für die altbekannte Frühjahrsmüdigkeit“, sagt Dr. Maurer. Müde? Ach was! Eigentlich halten wir uns jetzt wieder für Jogger, die zu allem fähig sind. Der medizinische Rat jedoch lautet: „Langsame Exposition statt Überforderung, eine Gewöhnungsphase ist wichtig.“ Das gilt auch für alle Hormonhelden, die vor lauter Frühlingsgefühlen meinen, den amorösen Draufgänger spielen zu müssen. Nur gut, dass die plötzliche Wärme bei vielen auch gleich die passende Ausrede liefert: Migräne. PAB