: Kranke Kinder schlecht versorgt
OSNABRÜCK ap ■ Die Ärzteschaft sieht die medizinische Versorgung chronisch kranker Kinder durch die Gesundheitsreform bedroht. Die Regelung, wonach Kinder ab dem 13. Lebensjahr rezeptfreie Medikamente bezahlen müssten, habe vor allem auf diese Patientengruppe negativen Einfluss, kritisierte der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, Wolfram Hartmann. Viele Eltern zahlten die notwendigen Medikamente nicht mehr, weil sie zu teuer sind. Das Bundesgesundheitsministerium wies die Kritik zurück. Die Altersgrenze gelte schließlich nicht für schwerwiegende Erkrankungen. Nach Angaben Hartmanns ist jedes fünfte Kind in Deutschland entwicklungsgestört und damit „praktisch krank und behandlungsbedürftig“. Dies könne man sich angesichts des Kindermangels nicht leisten und müsse die Behandlung kostenfrei anbieten.