■ ÖKO-TIPS: Krank durch Krapp?
Ein Privatsender berichtete darüber: Eine Frau hatte sich die Haare mit einer Pflanzenhaarfarbe aus dem Hause Logona verschönern wollen, die mit dem Naturfarbstoff Krappwurzel angereichert war. Nach der Behandlung wurde ihr Übel, sie bekam rote Flecken und fiel in Ohnmacht. Seidem wird darüber diskutiert, ob Haarfarben mit Krappwurzel krank machen können.
Der Allergologe Professor Gerhard Schultze-Werninghaus bezweifelt, daß die einmalige Anwendung der Haarfarbe alleinige Ursache für die heftigen Reaktionen war. Er warnt davor, von einem undurchschaubaren Einzelfall auf eine generelle Gefahr zu schließen.
In einem Kurzgutachten hatte zudem der Toxikologe Claus-Peter Siegers die Krappwurzel von Allergierisiken freigesprochen und auch die mutagene Wirkung von dem Krappwurzel-Inhaltsstoff Lucidin, der als erbgutschädigend und krebserregend eingestuft wird, bei einer äußerlichen Anwendung als „unbedeutsam“ einschätzt. Logona hat den bordeauxroten Naturfarbstoff trotzdem in allen Haarfarben durch Holunderbeer- und Malvenblüten-Extrakte ersetzt.
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