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Kraftlos frieren

■ St. Pauli und HSV im Wintertest

Hier ein sonnenüberfluteter Algarve-Strand, dort eine knüppelhart gefrorene Adolf-Jäger-Kampfbahn – die Statusunterschiede zwischen Hamburgs Profivereinen sind derzeit schon an deren Arbeits-Plätzen zu erkennen.

Während der Hamburger SV gestern bei sonnigen 20 Grad Außentemperatur Kraft für die anvisierte Meisterschaft tankte, blamierte sich der Zweitligist am Abend zuvor in Altona gegen Slovan Bratislava mit 0:2. Vor gerade einmal 142 frierenden Zuschauern wurde vor allem eines deutlich: Das Konditionstraining von Willi Reimann ist offenbar wirklich so knochenhart wie es die stöhnenden Spieler lancieren. Und offensichtlich war dieser Umstand dafür verantwortlich, dass kaum einer der Akteure die Kraft hatte, dem flink durch die Reihen der Slowenen rochierenden Lederball ernsthaft nachzusetzen.

Auf der Tribüne machte sich derweil Manager Stephan Beutel sorgenvolle Gedanken, auf wessen Terrain der nächste winterliche Testkick gegen Bohemians Prag stattfinden sollte: „Bei den Temperaturen haben die Vereine Angst um ihre Plätze“. Wenig später vermeldete der Stadionsprecher frohe Kunde: „Am Sonnabend sehen wir uns um 14 Uhr hier wieder.“ So mancher Spieler wirds mit Grausen vernommen haben. Und unter der Dusche ganz kurz an portugiesische Strände gedacht haben. ruf

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