: Krach statt Dach
■ Chancen für Deckel auf der A7 gering
Miese Perspektive für Bahrenfelds BürgerInnen: Die vierte Elbtunnelröhre samt dazugehöriger Blechlawine kommt, aus der erhofften „Überdeckelung“ der Autobahn zwischen Tunneleinfahrt und Holstenkamp dürfte dagegen nichts werden. In Bonn gebe es bisher „null Bereitschaft“, ein solches Lärmschutz-Projekt zu finanzieren, berichtete die SPD-Bundestagsabgeordnete Marliese Dobberthien am Samstag bei einer Veranstaltung der Bürgerinitiative „Ohne Dach ist Krach“.
Einzige und winzig kleine Möglichkeit, die Überdachung der A7 doch noch zu verwirklichen, sei ein „Schulterschluß“ zwischen Bürgerinitiative und Senat. Nur wenn die Stadt Hamburg den Deckel in Bonn beantrage, gebe es vielleicht eine Chance, ihn in den Bundesverkehrswegeplan aufzunehmen.
Von diesem Schulterschluß ist derzeit allerdings nicht viel zu sehen. Zwar hat die Baubehörde nach langem Zögern ein Gutachten in Auftrag gegeben, das Kosten und Machbarkeit des Deckels untersuchen soll. Behördenintern aber steht das Ergebnis bereits fest: „Viel zu teuer.“ Außerdem, so ein Behördenmitarbeiter abschätzig, sei die Bahrenfelder Initiative doch nur ein Zusammenschluß weniger Eigenheimbesitzer, die den Wert ihrer Grundstücke im Auge hätten.
Diesem Eindruck bemühte sich „Ohne Dach ist Krach“ am Sonnabend heftigst entgegenzuwirken. Die Ini legte der Bundestagsabgeordneten und Mitgliedern der rotgrauen Hamburger Regierungsfraktionen ein Konzept für die Überdeckelung vor. Wichtigster Faktor neben Lärmminimierung und Abgasreinigung: Der Deckel soll durch Flächentausch und Grundstücksverkäufe finanziert werden.
Das Ergebnis der eineinhalbstündigen Präsentation hatte die SPD-Fraktion schon am Tag zuvor in die Redaktionen gefaxt: Die Überdeckelung sei zwar ein interessanter Vorschlag, für Lärmschutz an Autobahnen sei aber nicht Hamburg, sondern der Bund verantwortlich. Und der...siehe oben. uex
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