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Kopfsteuer gekappt

■ Beschluß des britischen Unterhauses umstritten

London (dpa) —Das britische Unterhaus hat am frühen Mittwochmorgen die Kürzung der umstrittenen Kopfsteuer um 140 Pfund (420 Mark) je Steuerzahler gebilligt. Die oppositionelle Labour Party widersprach dem Regierungsantrag nicht. Sie kritisierte aber in der mehrstündigen Debatte, daß die seit ihrer Einführung vor einem Jahr heftig umstrittene Steuer erst in frühestens zwei Jahren durch eine neue Gemeindesteuer ersetzt werden soll.

Noch vor Ostern soll das britische Oberhaus die jetzt getroffene Entscheidung des Unterhauses bestätigen, damit die Gemeinderäte möglichst bald die neuen kommunalen Steuersätze für das laufende Jahr festsetzen können. Im Oberhaus wird sowohl mit Kritik der Konservativen wie der Labour Party gerechnet.

Die Kopfsteuer muß derzeit noch von jedem Einwohner Großbritanniens bezahlt werden, obwohl die Regierung in der vorigen Woche bereits ihre Abschaffung beschlossen hat. An ihre Stelle soll 1993 eine neue Steuer treten, die sowohl den Wert des jeweiligen Grundstücks wie auch die Zahl der Bewohner berücksichtigt. Einzelheiten sind noch nicht bekannt.

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