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Konzentration aufs Nötige

■ „Ärzteparlament“ gegen Einschnitte in das Netz der sozialen Sicherung

Köln (dpa) – Die Vertreter der 335.000 Ärzte haben auf ihrem Ärztetag eine Neuorientierung des medizinischen Hochschulstudiums beschlossen. In fünftägigen Beratungen legten sie außerdem fest, daß die hausärztliche Betreuung ihrer Patienten künftig in erster Linie in der Hand von Allgemeinärzten und nicht von Internisten liegen soll. Das „Ärzteparlament“ sprach sich gegen Einschnitte in das Netz der sozialen Sicherung aus, verlangte aber gleichzeitig eine Konzentration auf das „Notwendige und Ausreichende“.

Zum Abschluß ihrer Beratungen forderten die Delegierten am Samstag unter Hinweis auf mögliche Gesundheitsgefahren eine Kennzeichnungspflicht für gentechnisch hergestellte Lebensmittel. Solche Lebensmittel, die Rohstoffe aus gentechnisch veränderten Organismen enthalten, seien zwar noch nicht auf dem deutschen Markt. Damit müsse aber in Zukunft gerechnet werden. Sie appellierten an EU-Kommissar Martin Bangemann, sich einer solchen Kennzeichnungspflicht nicht weiter zu widersetzen.

Nachdrücklich bekräftigten sie ihre Ablehnung ärztlicher Euthanasiemaßnahmen und verlangten statt dessen den rückhaltlosen Schutz chronisch kranker, behinderter und pflegebedürftiger Menschen. Die Ärzte verurteilten die Beteiligung von Kollegen an jeglicher Form von Beschneidung weiblicher Genitalien und wiesen darauf hin, daß solche Praktiken nach der Berufsordnung berufsrechtlich zu ahnden seien.

In seinen Reformbeschlüssen zum Medizinstudium setzte sich der Ärztetag nachdrücklich für einen stärkeren Praxis- und Anwendungsbezug in der Ausbildung der angehenden Ärzte ein. So sollten außeruniversitäre Krankenhäuser sowie Arztpraxen in die Ausbildung einbezogen werden.

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