: Konventionelle Kräftebewertung
Bonn (ap) - Der SPD–Abrüstungsexperte Hermann Scheer hat die Gründung einer KSZE–Institution zur objektiveren Bewertung der Kräfteverhältnisse von NATO und Warschauer Pakt gefordert. Scheer erklärte am Montag in Bonn, die Institution, die die militärischen Potentiale und einheitlichen Kriterien vergleichen müsse, sollte von allen 35 Unterzeichnerstaaten der Helsinki– Schlußakte der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa getragen werden. Zur Zeit überwiege in der öffentlichen Diskussion die Tendenz, die Methodik atomarer Abrüstung auf die Bemühungen um konventionelle Abrüstung zu übertragen. Dies gehe aber nicht, weil der tatsächliche Kampfwert konventioneller Waffen von verschiedenen Faktoren abhänge, meinte Scheer. Notwendig sei, nicht das Kriterium einzelner Waffenkategorien, sondern das kompletter Verbände zugrundezulegen. Nur so könne verhindert werden, daß ein Herauslösen einzelner Waffengruppen aus dem konventionellen Verbund zu Ersatzrüstungsbedarf mit anderen Mitteln führe.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
