: Kontroverser Lückenschluss
Überlegungen der Baubehörde zum Ausbau des Rings drei stoßen in Rahlstedt auf Widerstand. Betroffene initiieren Bürgerbegehren gegen mögliche Trassenvariante
Die Stadtteilkonferenz Rahlstedt-Ost hat ein Bürgerbegehren gegen den Plan der Baubehörde angekündigt, den Ring 3 im Stadtteil zu schließen. Es wird mitgetragen vom Stadtteilbeirat Großlohe und der Gemeinnützigen Interessengemeinschaft Rahlstedt-Ost (Giro). Der Plan ist selbst in der Wandsbeker CDU auf Ablehnung gestoßen. Der Straßenneubau, so die Kritiker, würde die Fahrzeit lediglich um einige Minuten verkürzen und sei daher nicht gerechtfertigt.
Bausenator Mario Mettbach (Schill-Partei) hat ein Gutachten in Auftrag gegeben, in dem drei Varianten zur Vervollständigung des Rings 3 untersucht werden. Nach dessen vorläufigem Ergebnis sollte der Höltigbaum hart am Stadtrand vorbei nach Süden zur Kreisstraße 80 in Barsbüttel verlängert werden. Auf diese Weise entstünde eine kreisbogenförmige Verbindung von Poppenbüttel, Sasel und Meiendorf nach Reinbek. Das Stück auf Hamburger Gebiet steht schon seit Jahren als Option in den Plänen.
Wie auf einer Informationsveranstaltung zu dem Thema deutlich wurde, sorgen sich viele Einwohner von Ost-Rahlstedt vor dem Lärm, den die nah am Wohngebiet vorbeiführende Straße mit sich bringen würde. Die Trasse zerschnitte Grundstücke und würde ein Landschaftsschutzgebiet beeinträchtigen. Eine mögliche Abzweigung zur Kielkoppelstraße würde zusätzlichen Verkehr in den Stadtteil bringen.
„Ein Bürgerbegehren ist der einzige Weg, um Politikern und Planern zu zeigen, dass der Stadtteil Rahlstedt-Ost eine solche Verschlechterung seiner Lebensqualität für ein paar Minuten verringerter Fahrzeit nicht hinnehmen wird“, sagt Ekkehard Wysocki, der Vorsitzende der Stadtteilkonferenz. Die Gutachter hätten Alternativen wie den Ausbau der Sieker Landstraße nicht geprüft. Diese schließt in Stapelfeld an die A1 an und bietet auf diese Weise ebenfalls eine schnelle Verbindung.
Wysocki kündigte an, in den nächsten Wochen würden überall in Rahlstedt Informationsstände aufgebaut und Unterschriften gegen den Lückenschluss gesammelt. Aus Sicht der Baubehörde kommt das zu früh: „Die Voruntersuchung für die Trassenvarianten läuft noch“, sagt deren Sprecherin Helma Krstanoski. Das Gutachten sei noch nicht abschließend bearbeitet worden. Gernot Knödler