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Archiv-Artikel

Kongo: Kritik an Kannibalen

NEW YORK epd/taz ■ Die UNO hat Kannibalismus, Folter und Vergewaltigung in der Demokratischen Republik Kongo angeprangert. Sie veröffentlichte am Donnerstag in New York einen Untersuchungsbericht der UN-Menschenrechtskommission zu Gewalttaten im Nordosten des Landes im Herbst 2002, der bereits im Februar fertiggestellt und seitdem unter Verschluss gehalten war. Im Gebiet um die Stadt Mambasa habe es zwischen Oktober und Dezember 2002 „ein Muster von Plünderungen, Morden und Gewalt gegen Frauen“ gegeben. Zur „psychologischen Folter“ seien die Opfer zu Kannibalismus gezwungen worden. So hätten Familienmitglieder der Nande- und Pygmäenvölker Teile ihrer ermordeten Angehörigen essen müssen. Ein weiterer Bericht, herausgegeben von der UN-Mission im Kongo (Monuc), untersuchte Gewalttaten im nordöstlichen Distrikt Ituri im April. Konflikte rivalisierender Gruppen und Milizen, die von lokalen Kriegsherren geführt würden, hätten dort über mehrere Monate hinweg zu „unvergleichlicher Gewalt“ geführt.