piwik no script img

Konflikte um den CSDSchwul, lesbisch – rassistisch?

Kommentar von Lutz van Dijk

Der Christopher Street Day ist ein Tag der Freiheit. Unser Autor meint, das queerer Fundamentalismus dieser Freiheit ganz und gar nicht zuträglich ist.

Bunt und nicht per se rassistisch: Besucher des CSD 2011 in Frankfurt (Main). Bild: dapd

F undamentalisten geben sich gern spektakulär. Natürlich hätte die Feministin Judith Butler die Veranstalter des Berliner CSD 2010 schon bei der Einladung wissen lassen können, dass sie den ihr zugedachten Zivilcourage-Preis gar nicht haben wollte. Stattdessen erklärte sie erst während der Verleihung, dass sie sich „von Komplizenschaft zu Rassismus, einschließlich antimuslimischem Rassismus, distanzieren“ wolle, den sie den sie ehren Wollenden unterstellte.

Ihre Professorenkollegin Sarah Schulman schob nun nach, indem sie in der New York Times vom 22. November 2011 den Vorwurf des „antimuslimischen Rassismus“ weiter Teile der westlichen LGBT-Bewegung auf den Israel-Palästina-Konflikt ausweitete. Israel sei laut Schulman nur deshalb „gay friendly“ geworden, um im Vergleich zu den Nachbarländern „aufgeklärter und moderner“ zu wirken.

Ihre Ausführungen garnierte sie mit Details über den norwegischen Massenmörder Anders Behring Breivik, der angeblich durch den rassistischen schwulen Schriftsteller Bruce Bawer beeinflusst gewesen sei. Der „deutschen Lesben- und Schwulenbewegung“ warf sie vor, „Stellungnahmen zu veröffentlichen“, in denen „Muslim-Immigranten als Feinde der Gays“ angeprangert würden.

Analog zum „Brainwashing“ wurde nun der Begriff „Pinkwashing“ in Stellung gebracht. Er soll jene Vertreter sexueller Minderheiten geißeln, die ihr mühsam errungenes Menschenrecht auf sexuelle Selbstbestimmung – das noch immer in nur wenigen Teilen der Welt gilt – angeblich missbrauchen: für dummes Party-CSD-Gehabe, zur Ausgrenzung ebenfalls benachteiligter muslimischer Immigranten und zur Verharmlosung der israelischen Besatzungspolitik in Palästina. Insgesamt starker Tobak. Bei Licht betrachtet sind dies drei Vorwürfe, die auf drei fundamentalen Irrtümern beruhen.

Der Autor

Lutz van Dijk ist Menschenrechtsaktivist, Autor und Co-Direktor einer Stiftung für von Aids betroffene Kinder in Kapstadt, Südafrika

Unterschiedlich nuancierte Stimmen

Erster Irrtum: Nicht die Kritik an jenen Vertretern des Islam, die schwulen- und frauenfeindlich auftreten, ist das Problem, sondern die Pauschalisierung dieser Kritik. Es gibt nicht eine „deutsche rassistische Lesben- und Schwulenbewegung“, sondern unterschiedlich nuancierte Stimmen, die ein tatsächliches Problem benennen.

Dort wo Rassisten oder gar rassistische Politiker zufällig auch schwul sind, sagt dies ebenso viel oder wenig aus wie der Umstand, dass es zu Zeiten schlimmster Homosexuellen-Verfolgung auch einen schwulen SA-Führer Ernst Röhm gab – und ja, auch schwule Nazis. Fundamentalismus ist gefährlich, ganz egal ob islamisch, christlich, nationalistisch oder auch feministisch.

Zweiter Irrtum: Nicht die endlich auch in Israel erstrittenen Rechte für sexuelle Minderheiten sind das Problem, sondern das Infragestellen dieser Rechte als „Werbemittel“ für den sich liberal gebenden Staat Israel. In diesem Land wurden Rechte für eine Minderheit erstritten – das macht die unrechtmäßige Besetzung Palästinas keineswegs wett. Es schmälert auch keineswegs die Leistung islamischer LGBT-Gruppen.

Minderheiten sollten niemals gegeneinander ausgespielt werden. Und: Mehrheiten sind nicht prinzipiell zu verdammen, sondern langfristig notwendig, um Rechte dauerhaft legal abzusichern.

Kein qualitatives Persönlichkeitsmerkmal

Dritter Irrtum: Das Problem ist nicht, dass es auch rechte und rassistische Politiker gibt, die – leider – zuweilen schwul sind. Das Problem ist, dass sexuelle Orientierung hier zu einem qualitativen Persönlichkeitsmerkmal erhoben wird, das es nicht ist: Weder die Hautfarbe noch die Religion und eben auch nicht die sexuelle Orientierung sagen etwas aus über die menschliche Qualität einer Person. Und das bedeutet in der Umkehrung, dass Menschenrechte unteilbar sind. Sie gelten für Palästinenser wie Israelis, für VertreterInnen sexueller Mehrheiten wie Minderheiten.

Pauschalisierungen und Generalisierungen erscheinen zu Beginn oft radikal, bei genauer Betrachtung bleibt meist nichts als Spektakel übrig. Judith Butler und Sarah Schulman haben sich mit ihren Provokationen im eher biederen US-amerikanischen Kontext einen Namen gemacht, die notwendige Aufklärung haben sie jedoch nicht vorangetrieben.

Dabei täten Dialoge zwischen VertreterInnen benachteiligter Minderheiten not. Und noch immer ist es eine Herausforderung, sich nicht mit einer scheinliberalen Mehrheit zu begnügen, sondern die tatsächlich aufgeklärten Teile der Gesellschaft zu stärken.

Vorreiterrolle der aufgeklärten Minderheit

Wie auch in anderen traditionell-konservativen Gesellschaften war es in Südafrika zunächst eine aufgeklärte Minderheit, die der Mehrheit im Jahr 1996 die weltweit erste freiheitliche Verfassung vorschlug und dann im Parlament durchbrachte, in der auch die Rechte sexueller Minderheiten ausdrücklich geachtet werden.

Bild: taz

Diesen und viele andere spannende Texte lesen Sie in der sonntaz vom 23./24. Juni 2012. Am Kiosk, eKiosk oder gleich im Wochenendabo. Und für Fans und Freunde: facebook.com/sonntaz

Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu sagte seinerzeit: „Ich hätte nicht gegen die Diskriminierung der Apartheid kämpfen können, wenn ich nicht heute den Mund aufmachen würde gegen homophobe Diskriminierung.“ Doch auch hier ist der Weg von der freiheitlichen Verfassung zur Realität im Alltag noch ein langer, wenn wir nur an die über Südafrika hinaus bekannt gewordenen schrecklichen Verbrechen der „Corrective Gangrapes“ („korrigierende Gruppenvergewaltigungen“) an lesbischen Frauen denken.

Allen Veranstaltungen zum CSD 2012 – traditionell wie alternativ – ist zu wünschen, dass sie wachsam bleiben gegenüber jeder Form von Unterdrückung. Hier wie im Nahen Osten, bei Minder- wie Mehrheiten. Und es ist ihnen zu wünschen, dass sie Dialoge zwischen einander eher „fremden“ gesellschaftlichen Gruppen ermutigen, anstatt sie mit pauschalisierenden Kampfbegriffen zu ersticken.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

34 Kommentare

 / 
Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • R
    Rojas

    Wenn es "rassistisch" ist, schwulenfeindliche Haltungen bei weiten Teilen der Muslime zu kritisieren, dann ist es sich auch "rassistisch", schwulenfeindliche Haltungen bei weiten Teilen der katholischen, evangelischen und orthodoxen Kirche zu kritisieren? Das wäre dann "christenfeindlicher Rassismus" Oder wie?

     

    Und wenn laut Sarah Schulman Israel nur deshalb "gay friendly" ist, um "im Vergleich zu den Nachbarländern aufgeklärter und moderner" zu wirken, dann heißt das wohl im Umkehrschluss, dass Israel repressiv gegen Schwule und Lesben vorgehen muss, um nur ja nicht in den Verdacht zu kommen, durch besondere Liberalität und Toleranz gegenüber Homosexuellen seine Nachbarländer als "rückschrittlich" erscheinen lassen zu wollen?

     

    Manchmal kann man über die "politisch korrekten" linken Gutmenschendiskurse echt nur noch den Kopf schütteln.

  • S
    stromboli

    Zur These der Entpolitisierung in diesem Jahr..;

    eine Schwalbe macht noch keinen Sommer.

    Schön das die Botschafter der USA-Niederlande-England dem Massenauftrieb ein offizielles Gepräge geben . Schön auch der Wagen , der an 100 Jahre ALAN TURNIG erinnern sollte; nur konnte der am Rande stehend unbedarfte Zuschauer sich unter dem Namen nichts genaues vorstellen in der eile. So in einer von mir eigens durchgeführten Schnellumfrage unter umstehenden...

    Es langt eben nicht , einen Londoner Doppeldecker mit partylaunigem Oberdeck durch die Straßen zu schicken, ohne direkter Vermittlung der an Alan Turning stellvertretend - an uns exemplarisch- begangenen verbrechen zu erläutern.Mir fehlte ein Hinweis auf die Anzahl der in England ihrer Menschenwürde missbrauchten-entwürdigten, die ebenso mit medizinischen "Behandlungen " für ihr ganzes leben beschädigt wurden.. bis hin zur Verzweiflung der Selbsttötung, um so den Rest an Würde wieder zu erlangen! Da müssen sich insgesamt die Veranstalter & Wagengruppen endlich mehr einfallen lassen, als nur die Sponsorenlabels irgendwelcher homofreundlicher Großunternehmen fett gedruckt auf uns nieder kommen zu lassen.

     

    Nun schön zu sehen, dass wenigstens die "zugezogenen" hier die Initiative zurückgewinnen, die vor zig Jahren mal die Qualität schwuler Selbstdarstellung ausmachte: politische Wut mit satirischer schärfe und Witz im Straßenspektakel sichtbar gemacht!

    Das Verbotsschild: "Sie betreten den RECHTSFREIEN (russischen) Sektor. Keine Homo-Propaganda! Keine freie Meinungsäußerung!" Ein Protest gegen frisch erlassene Gesetze wie in St Petersburg, die "Werbung" für Homosexualität unter Strafe stellen" , hätte - müsste (!) entsprechend den Handlungen, ebenso vor jeder anderen Botschaft, Geschäftsniederlassung und religiösen "Einrichtungen" stehen können/sollen...

     

    Queer.de ( https://www.queer.de/kommentar.php?komm_id=16781&comment_id=190615 )schreibt von "aus anderen Regionen angereisten Aktivisten aber auch Privatpersonen ...

    Manche, um einfach nur "verbotenen" Spaß zu haben, den die Heimat nicht bietet, andere auch, um sich zu vernetzen und bei einem Treffen mit LSVD-Aktivisten Anregungen zu politischer wie sozialer Arbeit zu bekommen."

     

    Vieleicht dies ein Hinweis, wie innerpolitischer Stillstand zum außenpolitisch handeln müssen aufgezwungenen wird.

    Das der Wind vom Ausland wehend für uns immer bedrohlicher wird ,verdeckt die innerpolitische Stagnation, in der sich die glbt-gemeinde Deutschlands befindet. Hier lässt sich so scheinbar befreit über Butler und die Emigrationsfrage schwadronieren, ohne dabei den eigenen Anteil verdrängender Phantasien auch nur zu verspüren, die denen der russichen oligarchen und deren mitlaufenden pöpel inhaltlich näher steht als uns je lieb sein darf. Wir sprechen dewren sprache, äffen deren denkinhalte nach...! Wir sind ja selbstsrechtens die ewig verfolgten, können also auch die uns verfolgenden durchaus mit deren eigenen mitteln entgegen treten... so der tenor mancher beiträge hier, in einer ehemals linken Publikation.

     

    Das lässt dann auch die Teilnahme von lsu-cdu oder schwesterwelles boygroup als bunt-beglückende schunkelgruppe hoch auf dem wagen zu... immer weit weg von den womöglich unfreundlichen Zuschauern, die ihnen, die uns politisch zugefügten Nackenschläge ihrer Mutterparteien, selbst an diesem für sie doch polit-entleerten Spaßevent , nicht vergessen wollen... wollen wir heute nicht alle ALAN TURNIG feiern...? Oder waren da nicht ihre Mutterparteien, die ebenso solchen Experimenten dank ihrer familienideiologienen in Deutschland den boden bereiteten ?!

    Hätte da nicht ein kleiner Hinweis auf eigenes versagen am Umzugswagen ein Minimum reue gezeigt?!

     

    Wenigstens der eine oder andere Stinkbeutel hätte ihnen die selbstbeweihräucherung da oben verderben sollen!

    So feiern sie sich selbst, glauben auch noch befeiert zu werden und verlieren so mehr und mehr die Bodenhaftung.

     

    Alles im allen: noch weht kein neuer Wind durch die verstaubten Gehirne, allenfalls ein Windhauch.

    Ungeklärt hierbei die Haltung der "Veranstalter" , wenn ihnen nicht genehmes oder zu radikales die Suppe der interaktiven Mitarbeit einzelner Demonstranten versalzt.

     

    Und wichtiger noch; lassen sich die Teilnehmer/Innen eine solche Bevormundung gefallen nur weil uns das obrigkeitdiktat des "demonstrationsrechtes", sprich "hausrecht" entgegengehalten wird....

    Das sollte man sich für den nächsten csd als Nagelprobe überlegen; wie viel Minderheit kann schwule "Mehrheit" ertragen!

    Dann hat der csd endlich wieder politischen sprengstoff zu bieten!

  • SB
    Stefan Broniowski

    So viel Unsinn darf nicht unwidersprochen bleiben: http://bronioblog.blogspot.co.at/2012/06/lutz-van-dijk-vs-sarah-schulman.html

  • H
    Homosexualist

    Ich glaube nicht, dass der Autor sich mit den hier (etwas zu kurz) zitierten Thesen beschäftigt hat.

     

    Wenn ich mich richtig erinnere, hat Judith Butler sich vor dem CSD und der "Verleihung" mit anderen queeren Organisationen in Berlin getroffen. Sie erwähnte - sofern ich mich richtig erinnere - lobend den politischeren und toleranteren "transgenialen CSD".

     

    Berlin leistet sich nämlich ZWEI CSDs. Der eine CSD ist kritisch und politisch.

     

    Der andere "CSD" ist groß, bunt und komplett durchgesponsort. Eine Homo-Love-Parade. Oder Queer-Karneval. Und selbst die CDU und die FDP haben eigene Wagen auf dem CSD, was ich absurd finde, wenn ich bedenke, dass diese Parteien gerade schon diverse Male regiert und nichts von Bedeutung für die queere Community gemacht haben. Da kann die FDP noch so schwul auftreten. Guido & Co. bleiben für mich Trojanische Pferde. PINKWASHING halt. Guido Westerwelle - mittlerweile verheiratet - soll ja eigentlich sogar als Homo-Ehen-Gegner bekannt gewesen sein! (Zumindest laut den durch Wikileaks geleakten Depeschen der amerikanischen Botschaft.)

     

    Dieses Jahr war der US-Botschafter bei der Eröffnung dabei!!! Warum? Hat Wowereit wenigstens etwas zum Thema "Bradley Manning" gesagt? Nein? Schade! Stattdessen das obligatorische Russen-Bashing, als würde das in Russland irgendwas ändern. Ich glaube so plumpe und dumme Kritik aus dem Ausland hilft den homophoben Kräften innenpolitisch wohl eher. (Meine Meinung!) Wollen wir die etwa stärken? Man sollte doch mit der Kritik bei sich zu Hause bleiben oder zumindest befreundete Staaten kritisieren, die einem auch zuhören und ernst nehmen!

     

    Es ist eben nicht so, dass Judith Butler die komplette Queer-Community angegriffen hat! Nicht einmal die Besucher des albernen Schauspiels.

     

    Beide Feministinnen machen nur deutlich, wie Meinungsmache & Lobbyisten die Community instrumentalisieren. Und das zu leugnen, wäre auch sehr naiv.

     

    Ich habe z.B. nie verstanden, wie in den USA - zu einer Zeit in der das Militär Probleme hat, Nachwuchs zu rekrutieren - soviele Homosexuelle gegen "Don't Ask - Don't Tell" auf die Straße gingen. Das uns das Militär eher diskriminiert, war für mich bislang die einzige positive Diskriminierung. Das half in Deutschland sogar vielen Wehrdienst-Verweigerern! Als ich die Demos in Amerika sah, dachte ich nur: "Was seid ihr für williges Kanonenfutter???" Ich hatte absolut kein Verständnis dafür, dass dieses Thema so groß wurde, während die Ehe selbst in den modernen Bundesstaaten auf wackeligen Beinen stand! Das war unbegreiflich für mich.

     

    Und ja, die westlichen NATO-Mächte (nicht nur Israel) benutzen Homosexuelle - wie auch Frauen - gerne für Kriegspropaganda. Und wenn es dann Krieg gibt, wird die Situation - wie in Afghanistan - oft nur noch schlimmer für die gesamte Bevölkerung. Auch das dürfte niemandem entgangen sein. Und wenn selbst konservative Politiker Gruppen von Menschen für ihre Argumentation benutzen, die ihnen im eigenen Land oft mehr als egal sind, dann muss man das sogar in Frage stellen!

     

    Die alltägliche Homophobie in Deutschland auf Muslime zu konzentrieren ist auch falsch und muss ebenfalls kritisiert werden. Klar - als ich in Neukölln wohnte - gab es mal komische Sprüche. Aber mit einem Lächeln. Im eher deutschen Friedrichshain wurde mir ins Gesicht gespuckt. Generell wurden mir gegenüber nur besoffene Deutsche in Gruppen aufmüpfig und handgreiflich. Natürlich nur meine persönliche Erfahrungen, aber ich kenne noch andere schwule Neuköllner, die sich dort seit Jahren sehr wohlfühlen und nie angegriffen wurden!

    Und da erlebt man dann schon, dass z.B. das Maneo hauptsächlich Kampagnen zum mit den Augen rollen macht. Mal für Profi-Fussballer, mal gegen Muslime. Eigentlich immer etwas verfehlt, selbst wenn es gut gemeint gewesen sein sollte!!!

     

    Der GLADT lobte Judith Butler übrigens:

    http://www.gladt.de/index.php?option=com_content&view=article&id=51%3Adas-richtige-signal-zur-richtigen-zeit-judith-butler-lehnt-den-zivilcourage-preis-des-berliner-csd-ev-ab&catid=1%3Aaktuell&Itemid=1

  • AV
    Ausnahmsweise Verteidigung

    @Pellkartoffel:

     

    "Israel sei laut Schulman nur deshalb „gay friendly“ geworden, um im Vergleich zu den Nachbarländern „aufgeklärter und moderner“ zu wirken."

     

    "Dieser Artikel ist die größte Rotze, die ich jemals in der TAZ gelesen habe"

     

    Naja, dass Schulman offensichtlich ein' an der Klatsche hat, muss man der taz nicht vorwerfen. Wohl aber, dass van Dijk unterschwellig von uns Schwulen ebenfalls fordert, lieb zu einer Ideologie zu sein, die uns in ihrer verbreiteten fundamentalen Variante vernichten möchte. Der Großteil der heutigen Linken ist bedauerlicherweise intellektuell ziemlich verkommen geworden.

  • M
    Mork

    "den sie den sie ehren Wollenden" - Stil ist nun wirklich mehr als elaborierte Grammatik

  • WB
    Wolfgang Banse

    Niemd darf ...benachteiligt werden

    Die Würde des Menschen ist uantastbar.Mit der Geburt eines jeden Menschen wird ihm Würde verliehen.Jedenfalls nach außen.Die Realität sieht leider auch in einem Rechtsstaat wie es die Bundesrepublik-Deutschland ist,anders aus.Diskriminierungen und Stigmatisierungen sind im Alltag an zu treffen.

    Artikel 3,Absatz 3 des GG lautet:Niemand darf auf Grund einer...benachteiligt werden.Nur wenn jede und jeder sich daran halten würde und dies umsetzen würtde,dann könnte man den Standort Deutschland als vorbildich hinstellen.Leider ist dem nicht so.Es gibt viel zu tun,was die Aufhebungen von Diskriminierungen und Stigmatisierungen in Deutschland gibt.Belassen wir es nicht dabei.,sondern beheben diese Mi0stände um der Menschen in diesem Staaat willen.

  • VK
    von Kurt

    So richtig neu ist das tatsächlich nicht, aber trotzdem schön, dass hier mal in ruhigen und klaren Worten diese bizarr absurde Meinung einiger medienaufmerksamkeitsunterversorgter US-amerikanischer Wissenschaftlerinnen als Krawallthese entlarvt wird!

    Einen kleinen Widerspruch nur: Es gab nicht gleichzeitig zur schlimmsten Homosexuellenverfolgung auch einen schwulen SA-Führer Ernst Röhm. Denn erst seine Ermordung im Sommer 1934 läutete die wirklich schlimmste Epoche der Homosexuellenverfolgung ein, mit verstärkten Razzien und Verhaftungen, mit einer Verschärfung des §175 im Herbst 1935 und der Einrichtung einer "Reichszentrale zur Bekämpfung der Homosexualität und Abtreibung" 1936 unter Heinrich Himmler.

  • SA
    Salih Alexander Wolter

    Absolute shit, indeed. Zu jedem CSD wird das rassistische Gesülze in der TAZ neu aufgekocht. Und umgekehrt sollen vom Pinkwashing jetzt sogar schon faschistische Verbrecher profitieren. Lutz Van Dijk wird doch als Schriftsteller ein bisschen was von Sprache verstehen und wissen, was es bedeutet, wenn er sagt, «dass es zu Zeiten schlimmster Homosexuellen-Verfolgung auch einen schwulen SA-Führer Ernst Röhm gab – und ja, auch schwule Nazis». Dass nämlich der schwule Nazi Ernst Röhm kein solcher gewesen sei! - Passt aber zum strammdeutschen Homonationalismus, für den die TAZ längst auch international berüchtigt ist.

  • A
    Anonym

    Ob der Verfasser dieses Artikels tatsächlich in der Lage ist zu beurteilen, ob Judith Butler und Sarah Schuhman sich auf quantitativer wie qualitativer Ebene nicht zu genüge mit den Problemen der westlichen LGBT-Bewegung beschäftigt haben, wage ich zu bezweifeln!

     

    Die Behauptung, dass ein Tatsache wie die, dass Ernst Röhm schwul war, keinerlei Aussage besäße, ist unüberlegt behauptet.

     

    Aber zu schreiben, Mehrheiten seien nötig, um Rechte dauerhaft legal abzusichern, lässt darauf schließen, dass der Autor nicht einmal den Versuch wagte, auch nur ein wenig urtümliche Sozialisation aus seinem Geiste zu verdammen.

  • J
    Jan

    Ein interessanter, sehr eingaengiger und logischer Artikel. Ich stimme dem Author vollstens zu.

  • M
    Mike

    Ich denke nicht das es ein generelles Rassismus,- oder Anti-Muslimproblem in der Schwulenszene gibt. Tatsache ist aber, das es einen zum Teil sehr ausgeprägten Schwulenhass vor allem unter jungen Migranten aus der Türkei und arabischen Ländern gibt. Es kommt hier regelmäßig zu Übergriffen, zu Beleidigungen, Anfeindungen und sonstigen Taten gegenüber schwulen und lesbisch lebenden Menschen. Dies passiert leider Tag für Tag, und nicht nur in Neukölln! Dies stellt in vielen Städten ein ernsthaftes Problem dar, über das man jedoch leider nicht offen sprechen darf - da man ja sonst sofort ein Rassist ist und in die "Rechte Ecke" geschoben wird! Hilfe ist hier leider nicht wirklich in Sicht, weder von der Politik die das Thema scheut noch von den "Gutmenschen" Nebenan die ihr schönes Weltbild in Gefahr sehen und sich dann doch lieber auf die Seite der "armen" Ausländer stellen und damit die Sache noch Verschlimmern. Das sich dann die Szene abschottet, ganz einfach weil sie keinen Stress haben möchte mit diesen Menschen ist nur Verständlich und eher als eine art von Notwehr zu sehen. Schwule und Lesben sind in der großen Mehrheit sehr tolerante Menschen die ihr Leben einfach so führen möchten wie sie sich das Vorstellen. Sie dann als Rassisten zu Bezeichnen nur weil sie sich nicht mehr alles gefallen lassen und auch mal Menschen bewusst ausgrenzen mit denen sie schlechte Erfahrung gesammelt haben ist wohl eine absolute Frechheit, Sorry!

  • P
    Pellkartoffel

    "Israel sei laut Schulman nur deshalb „gay friendly“ geworden, um im Vergleich zu den Nachbarländern „aufgeklärter und moderner“ zu wirken."

     

     

    In München haben sich 1700 Menschen hüllenlos fotografieren lassen. Nackt und bunt wurden sie von dem (jüdischen) Amerikaner Spencer Tunick im Rahmen einer Kunstaktion abgelichtet. Sicher nur eine deutsch-jüdische Propagandashow, um die in Deutschland lebenden Moslems unaufgeklärt und rückständig wirken zu lassen.

     

    Dieser Artikel ist die größte Rotze, die ich jemals in der TAZ gelesen habe …

  • W
    willy

    "Unrechtmäßige Besetzung Palästinas"?

     

    Heute in der S-Bahn gehört: Yalla, Yalla, Schwuchtel!

     

    Wer spielt hier wen gegen wen aus?

     

    Sie blasen ins selbe Horn wie Butler und Schulman,

    also mal schön den Ball flach halten,wa.

  • F
    frank

    Jetzt, wo die Schwulen- und Lesben sich im Mainstream etabliert haben und sich einige Rechte erkämpft haben (man denke nur an Anne Will und Westerwelle), muss natürlich gleich die Nazi- und Rassismuskeule rausgeholt werden.

     

    Das diese besonders kritischen Wissenschaftler_Innen hier gerade üble Reaktionäre verteidigen ist absurd. In vielen muslimisch geprägten Ländern steht die Todesstrafe auf Homosexualität. In europäischen Städten mit vielen muslimischen Zuwanderern nimmt anti-gay-Gewalt zu. Das Aufgeben einer ultrakonservativen Haltung ist keine Assimilation, sondern zwingende Vorraussetzung für das friedliche Zusammenleben. Das gilt für Christen genauso wie für Muslime.

  • G
    gesche

    würde mich mal interessieren, ob Butler der gesamten queer-Community den Vorwurd des Rassismus gemacht hat, oder den CSD-Organisatoras aufgrund konkreter Anlässe/Aussagen. Das ist ein grundsätzlicher Unterschied und wäre zur Beurteilung der Sache wichtig zu wissen. Im ersten Fall würde sie ihre eigene Aussage tatsächlich ad absurdum führen, da sie einer vielfältigen Community pauschal eine rassistische Einstellung unterstellt, und sich damit genau des Argumentationsmusters bedient um dessentwillen sie den Preis abgelehnt hat. Im letzteren Fall käme es darauf an, worum es geht.

     

    Quatsch ist jedenfalls, dass der Autor hier einen "feministischen Fundamentalismus" erfindet, der genauso gefährlich sein soll, wie islamischer, christlicher oder nationalistischer Fundamentalismus. Der Feminismus ist eine emanzipatorische Bewegung und hat im Gegensatz zu den anderen genannten Bewegungen/Einstellungen keine Toten auf dem Gewissen. Solche Aussagen demonstrieren, dass van Dijk der Feminismus suspekt ist, und er ihn auf diese Weise diffamiert.

     

    Seltsam schließlich der Schwerpunkt in diesem Satz: "Das Problem ist nicht, dass es auch rechte und rassistische Politiker gibt, die - leider - zuweilen auch schwul sind." Ist nicht eher das Problem, dass diese Politiker rechts und rassistisch sind (- leider -), und nicht dass sie schwul sind?

  • MB
    Markus Brandt

    Wer meint, dass Muslime nicht homophob seien, der hat noch nie mit dem Islam zu tun gehabt. Und ausserdem: Was ist eigentlich dieses ominöse Palästina, welches hier in diesem Text erwähnt wird? Mir ist dieser Begriff nicht bekannt.

  • B
    bitter_boese

    Ist es jetzt um die sogennante Linke geschehen? "Antimuslimischem Rassismus" jetzt wird gegen Schwule und Lesben geschossen und sich vor die neuen Konservativen hinter islamischen Vorhang gestellt.

     

    Weiss man als Linker überhaupt noch was man verteidigen möchte?

  • RC
    Reiner Clamm

    1.) Zu der Behauptung daß es

    „zu Zeiten schlimmster Homosexuellen-Verfolgung auch einen schwulen SA-Führer Ernst Röhm gab“:

    Ernst Julius Günther Röhm, * 28. November 1887 in München; † 1. Juli 1934 in München-Stadelheim. Ermordet unter Anti-schwulen Vorwänden hat er das eigentliche III. Reich nur ein Jahr erlebt,

    Schwulenverfolgung mit KZ kam eher später.

     

    2.) „Das Problem ist nicht, dass es auch rechte und rassistische Politiker gibt, die – leider – zuweilen schwul sind.“ Das „leider“ gehört vor „rechte und rassistische“, nicht vor "schwul", auch wenn manche Schwule finden, daß sie „leider“ schwul sind.

  • S
    sara

    naja ob man hier wirklich von rassismus reden kann weiß ich nicht.

    rassismus ist eine irrationale angst die sich in menschenfeindlichkeit äußert. in den meisten muslimischen ländern bekommen homosexuelle die todesstrafe und auch die hier lebenden muslime sind meist zutiefst homophob. und da wundert man sich warum die eine anti-islam haltung haben, die ja nichts mit irrationalen angst zu tun hat sondern gut begründet ist. der westen hat so eine angst vor dem rassismus dass die meisten menschen gar nicht mehr wissen was rassismus überhaupt ist. jede kleinste kritik wird als rassistisch abgestempelt und man betreibt schönmalerei.

    wann merken die leute dass diese geheuchelte schönmalerei rassismus fördert!!!!! und eben nicht entgegenwirkt. genau das ist ja dieses dilemma. die achso toleranten menschen fördern rassismus und resantiments weil sie noch nicht einmal bereit dazu sind ins dialog zu treten und kritik zulassen. dieser kritikverbot wird rassismus schüren!!!!

    desweiteren ich mag den islam auch nicht. na und ich mag den christentum genauso wenig. das ist eben auch die religionsfreiheit. die möglickiet zu haben sich dagegen zu entscheiden. (das war überhaupt der grund warum religionsfreiheit in europa eingeführt wurde...) religionsfreiheit bedeutet nicht dass jeder die pflicht besitzt den islam oder auch andere religionen zu lieben/mögen. meine beste freudin ist trotzdem muslimisch und genau hier fängt der rassismus an!!!!! nicht wenn man eine religion nicht mag sondern die reduzierung der menschen auf die religion! das wäre rassistisch!

  • L
    Laika

    Danke Lutz van Dijk für den hervorragenden Artikel! Allerdings – schade ist, dass es überhaupt nötig war, ihn zu schreiben!!! Ist es nicht selbstverständlich, dass es schwule Nazis gibt (zB auch Michael Kühnen 1955 – 1991), aber nicht jeder Schwule ein Nazi ist? Genauso wie es queere oder straighte, tolerante Juden gibt, aber eben auch homophobe (sorry, Jude-Sein ist auch kein Qualitätsmerkmal.)? Nicht jeder Muslime ein Terrorist ist, aber es tatsächlich auch terroristische Muslime gibt (und homophobe sowie schwule und so weiter)? Manchmal habe ich den Eindruck, dass, je mehr sich Menschen um politische Korrektheit bemühen, desto einfacher ihr Denken, desto schablonenhafter ihre Einordnung von Menschen. In Berlin ist „queer“-sein =„links“ (Polyamory, Postfeminismus,…) und damit ein „Qualitätsmerkmal“ (in der Kreuzberger Partyszene ist es eigentlich sogar ein „must“, irgendwie „queer“ zu sein). Nachgewiesene „Queerness“ (bei Frauen zB ökologisch korrekte Kleidung, stämmige „natürliche“ Figur, akademischer Hintergrund oder aber niedliches Teletubbytsyling (für die Partyszene)) entschuldigt so manches (auch rassistisches Gelaber). Das ist so offensichtlich auf Äußerlichkeiten (Klamotten, Styling) und Klischees fixiert (und eben nicht auf Sexualität, wobei man einräumen muss, dass Diskriminierung sich auch auf Äußerlichkeiten bezieht, nur mit der Einschränkung, dass die als „lesbisch“ beschriebenen Frauentypen zB im Unimilieu sogar bevorzugt werden (ohne dass sie lesbisch sein müssten selbstverständlich), dass sie also, was ihr Äußeres betrifft, gar nicht so arg diskriminiert werden), das ist so offensichtlich blöd, aber es ist leider Realität. Laut Sigmund Freud soll, wenn ich mich da richtig erinnere, jeder Mensch von Natur aus bisexuell veranlagt sein. Wenn das so ist, wäre sich homosexuell zu verhalten genauso natürlich wie heterosexuell oder eben bi zu leben. Man könnte also einem rassistischen Schwulen ruhig einen aufs Dach geben für den Unsinn, den er labert, ohne gleich als „homophobes Schwein“ dazustehen. Aber es wäre nicht in Ordnung, sich einzureden, dass wenn man gegen Schwule ist, man ganz doll ’was gegen Rassismus tut (und damit zu den „Guten“ gehört). Das ist dann nur schlichte und schnöde Homophobie…

  • A
    alex

    Eigentlich ist es doch so, dass Röhm schon früh abgesetzt, also von der SS exekutiert worden ist, Homosexuelle wurden später in die KZ verbracht, aber das nur am Rande.

    Entscheidend ist die Frage, ob die, welche wegen bestimmten, wie auch immer gearteten Eigenschaften, sei es Geschlecht, Nationalität, sexuelle Orientierung, Herkunft, religiöse Zugehörigkeit, welche das Potential in sich bergen in einer Gesellschaft zu einer Minderheit erklärt und im zweiten Schritt ausgegrenzt, diskriminiert und stigmatisiert zu werden, ob die nicht eine erhöhte Verantwortung haben, solchen Tendenzen insgesamt entschlossen entgegenzutreten, den sie entstammen alle dem selben Geist.

    Ich meine doch, dass das Recht auf sexuelle Freizügigkeit, das Recht nicht wegen seiner sexuellen Orientierung diskriminiert oder gar verfolgt zu werden, mit dem Recht anderer Menschen nicht wegen ihrer Herkunft stigmatisiert zu werden, untrennbar zusammenhängt.

    Das heißt, es ist nicht nur ohne jede Frage absurd und entlarvend, für sich selbst Würde und Menschenrecht einzufordern und diese gleichzeitig anderen abzusprechen, sondern es ist auch inkonsequent und verlogen nicht mit der selben Vehemenz für die Rechte anderer einzutreten, wie für die eigenen. Auf jeder antirassistischen Demo, sollte ein antisexistisches Banner mitgeführt, auf jeder Demo gegen Antisemitismus, sollte man sich auch laut gegen Islamophobie aussprechen.

    Gestern waren es die Jude, vielleicht sind es morgen die Moslems, übermorgen bist es du.

  • E
    Ergänzung

    Ergänzung: Nach meiner Erfahrung stehen Schwule und Lesben aus islamischen Ländern dem Islam oft noch weit kritischer gegenüber als europäische Schwule. Alles andere wäre m.E. noch schizophrener als Schwule, die die kath. Kirche toll finden (die wenigstens keine Körperstrafen für Schwule mehr fordert).

  • J
    jane

    Ein Hinweis: nach der Argumentation des Autors ist der Begriff "Pinkwashing" nicht analog zu "Brainwashing", sondern analog zu "Greenwashing" gebildet.

     

    Eine Bitte an die taz: Wenn man Eurer Bebilderung von Queer- und Homo-Artikel glaubt, dann sind das reine Männerthemen: hier drei nackte Männeroberkörper, bei (fast) jedem Artikel zur Homoehe zwei händchenhaltende Männer - vielleicht könntet ihr da mal für Vielfalt sorgen? oder mal als Aktion einen Monat lang alle derartigen Artikel mit Frauen bebildern?

    Danke!

  • E
    EklekTiker

    Ja ja Herr Van Dijk...

    Sie wollen eben nicht wahrnehmen bzw. verstehen worum es geht... Hauptsache können sie und ihre gleichen das ewige Problem der Identität für sich "lösen" und sich durch die abwertung des Anderen aufwerten... Rassismu ist ja für sie kein Problem und wenn überhaupr eins, das man irgendwie relativieren muss...

    Selbst die Stoffwechselendprodukte von beiden Wissenschaftlern Butler-Schulman haben mehr erklärungskraft als ihre moralisiernde identität Bedeutungsvermittlungsversuch...

  • F
    Florian

    Natürlich gibt es keinen explizit queeren Rassismus; genauso wenig wie es einen explizit vegetarischen Rassismus oder einen intelektuellen Rassismus gibt. Nichtsdestortrotz wurde auch der CSD von Rassisten die schwul/lesbisch waren gezielt genutzt um ihre Ideologie zu verbreiten. Und die CSD Organisatoren haben das zugelassen. Ich habe Judith Butlers Protest auch genauso verstanden, dass sie ein klares antirassisitsches Bekenntnis des CSD gefordert hat, so wie es übrigens 2010 zeitgleich ein klares antirassistisches Bekenntnis beim alternativen CSD in Berlin gegeben hat.

    Wenn diese Forderung Judith Butler zu einer Fundamentalistin macht, nun dann bin auch ich Fundamentalist.

  • DR
    Daniel Roth

    Was der Autor vergaß zu erwähnen: Wie sollen sich Schwule und Lesben gegenüber einer Kultur verhalten die Homosexualität als pervers und Versündigung gegenüber höheren Mächten ansieht? Wie sieht es denn mit der Toleranz der muslimischen Gemeinde aus? Aber solche Fragen werden im poststrukturalistischen Gutmensch-Diskurs ausgeblendet.

  • U
    Udu

    Was will der Autor sagen? Kritik kann nur ohne Kritik stattfinden? Ich finde es gut, Gedanken denken und aussprechen zu können, das erfordert Mut.

  • MD
    Martin D.

    es ist wie alles eine frage des maßes. es gibt unter den moslems deutlich mehr ablehnung der homosexualität als unter nicht-moslems. pauschalisierung bitte nicht verwechseln mit durchschnittsbetrachtungen.

     

    das liegt vielleicht nicht mal an ihrer religion, sondern daran, daß moslems religiöser und konservativer sind als der durchschnittlich deutsche christ, der aus der kirche austritt, um sich den sprit für seinen dicken bmw leisten zu können.

     

    wenn also gottlosigkeit zur schwulentoleranz führt, soll mir das recht sein (wenn die frommen ihren gott so interpretieren, daß er schwulsein ablehnte).

     

    versteckte homosexualität ist bei moslems wohl auch deshalb häufiger, weil moslemische familien größer sind und die familienbindung größer ist. es würden schlicht mehr erfahren, die outing-schwelle ist höher als bei einem deutschen einzelkind, wo die oma im altersheim sitzt und die onkels weit weg wohnen, weil besser gebildet und besserer job.

  • G
    Gonzi

    Man soll eben von Volker Beck nicht auf alle anderen schließen, die ebenfalls schwul oder lesbisch sind.

    Verwirrung über die Zustände in Nah-Ost und eine Verklärung des zionistischen Raubprojektes herrschen nicht nur bei dem vor, sie hat mit der sexuellen Orientierung eben nichts zu tun.

  • S
    schulz

    Ich bin fuer Prohibition... also ein Leben und eine Welt ohne Suchtmittel, ohne Alkohol, ohne Rauchwaren, ohne Tabak/Zigaretten/... usw, ohne Schnupfmittel,

    ohne Drogen, ohne... Verbrechen, ohne Porno ohne Rotlichtmileau... damit ohne Kriege (denn vieles der erstgenannten Suenden sind nur die Wahl des Ausweges aus einem Kriegsverhalten oder gegen einen Armee-Einsatz), bin fuer eine Welt ohne Waffen, ohne Umweltschaeden, ohne Arbeitslosigkeit, gegen eine Welt in welcher Bildung, Geschaeftsfaehigkeit und Reisen, Leben in guter Atmosphaere nur Reichen gelingen darf.

    Leider sieht die Welt nicht danach aus, als ob Kriege und alles Boese so bald verschwinden.

  • H
    Horsti

    "Der CSD ist ein Tag der Freiheit"

     

    Ist er das? Ist er nicht vielmehr zu einem reinen Sextreffen mutiert?

  • P
    Plumpe

    Hallo,

     

    schade - auch hier wird wie in letzter Zeit häufig in der taz eine Kritik verkürzt und verzerrend referiert, die es dann leichter macht, sie pauschalisierend abzuwerten.

    Allein die Tatsache, Butler Fundamentalismus vorzuwerfen, weil sie aufgrund der Erfahrungen von nichtWeißen LBGTQs eine öffentlichkeitswirksame Intervention einer stillen Protestnote vorgezogen hat, ist nur plumpe Polemik und wird dem Sachverhalt nicht gerecht.

    Ich hoffe, dass zumindest jene innerhalb und außerhalb der LBGTQ-Szene, die um die ähnlich gelagerten Konflikte in den Frauenbewegungen um Mehrfachzugehörigkeiten wissen ("Frauen sind die N* der Welt"), und jene, die das Genderwashing der Interventionen in Afghanistan und im Irak noch in Erinnerung haben (wir wollen doch nur die Frauen dort retten!), die Plattheit und Argumentlosigkeit dieses taz-Beitrages zu enttarnen wissen.

  • H
    Hans

    What a load of old shit!