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Alle Solidarität mit diesen Frauen.
Laßt euch nicht die Butter vom Brot nehmen. Wenn das so weitergeht, zerstört diese Regierung die seit Jahrhunderten funktionierende deutsche Landwirtschaft. Traditionen werden mit Füßen getreten, die Wurzeln auf dem Lande wissentlich vernichtet. ... und dann reden die gleichen Leute, das man die Abwanderung vom Land verhindern muß. Die wollen vollmundig das Angebot auf dem Land verbessern und machen das Leben auf dem Dorf tagtäglich ein Stöckchen mehr kaputt.
Die hören erst auf, wenn der letzte Hof vernichtet und zwangsversteigert ist.
Damit gibt man unsereer Jugend eine "echte Perspektive" auf dem Dorf. Dann haben wir sterile Dörfer, in denen kein Krähen die Ruhe mehr stört.
Außerdem muß Arbeit auf dem Land anerkannt und finanziell gewürdigt werden.
Hier ist es nicht so wie in der Politik. Politiker kriegen meist ihr Geld und sprechen vom verdienen. Unsere Bauern verdienen genug, nur kriegen sie viel zu wenig.
Ich würde gerne auch mit meinen geringen Mitteln helfen. Kann man die Akton mit Spenden unterstützen ?
Als Verbraucher sollten wir mit den wenigen Cent die uns Milch kostet unsere Bauern unterstützen. Billigmilch muß in den Regalen bleiben. Ich selbst kaufe nur Milch, die noch richtig sauer wird. Milch die nach Tagen nur aus dem Tetrapack stinkt, gehört nicht auf meinen Tisch. Mein kleiner täglicher Beitrag.
Unsere Unterstützung muß diesen Frauen gelten.
Wir haben in Tschechien seit elf Jahren einen landw. Betrieb und ich kann Ihnen versichern, dass aus dem "Ausland" keine Milchschwemme droht, eher im Gegenteil. Schon Jahre vor dem Eu-Beitritt Polens, Tschechiens u.a. wurden systematisch seitens der EU die Erzeugerbetriebe zur Produktionsrücknahme gezwungen. Warum sagt den niemand, dass die "reichlichen" Eu-Subventionen nicht dem Landwirt dienen, sondern durch diese künstlichen Abhängigkeiten die Erzeugerseite unter Kontrolle gehalten werden soll um der Lebensmittelindustrie ständig billigsten Zufluss an Rohstoffen zu sichern? Haben Sie schon mal in Russland oder der Ukraine Grundnahrungsmittel eingekauft? Dort kosten diese nämlich cca. das Doppelte, als in D und da gibts noch wirklich arme Leute.
@T.Bünning
für die Situation von wenig gut bezahlten "freien" DHL-Boten, Webdesignerinnen oder JounalistInnen u.s.w wird eben so in der Taz berichtet! Sie sollten sich vorher mal richtig Informieren bevor Sie sich zu etwas äußern!
Außerdem geht es hier in dem Bericht um die Milchbauern und Milchbäuerinnen die hier z.B. in SH 27 cent pro Liter Milch bekommen. Von den 27 cent (Süddeutschland 34 cent) müssen z.B. Futterkosten, Strom, Wasser und Tierarzt kosten bezahlt werden. Im Laden kostet ein Liter Milch 0,70 - 1,29 €, den Gewinn stecken sich die Molkereien und der Handel ein.
Vielen Dank für diesen hervorragenden, den Finger genau in die Wunde legenden Kommentar, spitze Herr Metzger.
Die TAZ macht´s, wie immer!
Spricht da nicht der Sohn eines Milchbauern ? Warum wird nicht der Situation von viel weniger gut bezahlten "freien" DHL-Boten, Webdesignerinnen oder JounalistInnen ebenso viel Verständnis und Raum in der Taz entgegengebracht ?
Soll der Ukraine erlaubt werden, Ziele tief in Russland mit westlichen Raketen und Marschflugkörpern anzugreifen? Ein Pro und Contra.
Komnmentar Milchstreik: Milchmädchen, wehrt euch!
Es sollten sich möglichst viele Bauern am aktuellen Streik beteiligen - damit die Preise steigen und der unsägliche Bauernverband abgestraft wird.
Endlich wehren sich die Milchbauern gegen viel zu niedrige Preise. Auch wenn die durch den Streik zurückgehaltenen Milchmengen bisher nur ein paar Prozent des Verbrauchs ausmachen, wird deutlich: Die Milchbauern lassen sich nicht mehr länger von Molkereien und Großabnehmern am Nasenring herumführen. Zwar sprach der deutsche Einzelhandel gestern von einem "absurden" Streik und ließ hochnäsig verlauten, zur Not werde man seine Milch eben im Ausland kaufen. Das mag zu einem gewissen Grad sogar möglich sein. Doch erstens wird das vermutlich teurer als der bisherige Einkauf in Deutschland. Und zweitens kann sich der Streik ja auch noch ausweiten. Die Milchbauern jedenfalls haben Wut genug: Wenn ihnen die Preise um ein Drittel gekürzt werden, so wie manche Molkereien es angekündigt haben, gehen ihnen jährlich die Einnahmen von vier Monaten verloren. Um das abzuwenden, kann man lange Milch wegschütten.
Der mächtige Deutsche Bauernverband (DBV) versucht, sich herauszulavieren. Er muss sich solidarisch zeigen mit den Milchbauern, weil die Misere offenkundig ist. Andererseits fürchtet er einen Erfolg des Streiks: Schließlich hat er jahrelang nichts erreicht. Zwar sitzen in den meisten Aufsichtsräten der Molkereien Verbandsvertreter, doch die Milchpreisdrückerei haben sie nicht unterbunden. So gründeten die Milchbauern nun eine eigene Organisation und handeln endlich ohne die taktischen Bremser des großen Bauernverbands. Sollten sie Erfolg haben, könnte das Schule machen: Es gibt diverse Sparten in der Landwirtschaft, die mit ihren Preisen nicht auskommen.
Zu Recht fürchtet der Bauernverband deshalb einen Aderlass. Das ist durchaus positiv: Endlich müssen Organisation und Mitglieder diskutieren, wofür sie wirklich stehen. Jahrzehntelang hat die Politik des DBV nur den Großen genutzt, der Umwelt geschadet und die Steuerzahler viel Geld gekostet. Deshalb kann man den ersten Bauernstreik im Land seit Menschengedenken nur begrüßen. Hoffentlich beteiligen sich viele Landwirte daran, damit die Preise nach oben gehen und die jetzigen Streikpioniere am Ende nicht die Dummen sind.
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Kommentar von
Reiner Metzger
Leiter Wochenendtaz
Reiner Metzger, geboren 1964, leitet taz am Wochenende zusammen mit Felix Zimmermann. In den Bereichen Politik, Gesellschaft und Sachkunde werden die Themen der vergangenen Woche analysiert und die Themen der kommenden Woche für die Leser idealerweise so vorbereitet, dass sie schon mal wissen, was an Wichtigem auf sie zukommt. Oder einfach Liebens-, Hassens- und Bedenkenswertes gedruckt. Von 2004 bis 2014 war er in der taz-Chefredaktion.