: Kommission: Örtliche Behörden verantwortlich für Tote in Tiflis
Moskau (afp) - In Zusammenhang mit der blutigen Auflösung einer Demonstration in der georgischen Hauptstadt Tiflis am 9. April haben die örtlichen Behörden nach Einschätzung einer georgischen Parlamentarierkommission „illegale Akte“ begangen. Die Wochenzeitung 'Moskau News‘ veröffentlichte am Mittwoch einige Untersuchungsergebnisse. Die georgische Führung habe aufgrund einer „falschen Einschätzung“ der Ereignisse auf das Mittel der Gewalt gegen die „friedlichen“ Demonstranten zurückgegriffen. Nach Ansicht der Unterkommission bestand „weder Grund noch Notwendigkeit für die Entscheidung, die Kundgebung abzubrechen“ und an die Armee zu appellieren. Diese Entscheidung, die von der georgischen Führung und verantwortlichen Militärs getroffen wurde, betrachtet die Parlamentarierkommission als „illegal“.
Die Untersuchungskommission wertete schließlich auch den Einsatz der sowjetische Armee und Truppen des sowjetischen Innenministeriums als „illegal“. Dies sei auf Wunsch der lokalen Führung geschehen, und die georgische Regierung verfüge nicht über solche Vollmachten. Bei dem Militäreinsatz waren rund 20 Menschen ums Leben gekommen.
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