KommentarSenator Ahlhaus' Vorschlag: Alleingang mit Nutzwert

Vom schwarz-grünen Gerangel um die Hamburger Innenpolitik profitieren CDU wie Grüne: Beiden hilft der Streit, das eigene Profil bei ihren Wählern zu schärfen.

Sie spielen schwarz-grüne Harmonie - nur einer spielt da nicht mit. Während sich die Akteure der schwarz-grünen Hamburger Modellkoalition erfolgreich darin üben, ihre Differenzen geräuschlos hinter den Kulissen auszutragen, stört Innensenator Christoph Ahlhaus den Koalitionsfrieden permanent mit Alleingängen. Denn die Prämisse des Bündnisses, sich nicht auf Kosten des Koalitionspartners zu profilieren, hat Ahlhaus für sich nicht verinnerlicht. Der Innensenator ein Wiederholungstäter aus Überzeugung, er ist der bad guy unter schwarz-grünen Freunden.

Das innenpolitische Duo Ahlhaus-Möller bleibt damit der Zankapfel von Schwarz-Grün. Er prescht vor, sie muss ihn wieder einfangen, lautet die Spielregel des ungleichen Paares. Hier der innenpolitische Hardliner, der seine Attacken zur Profilbildung braucht, dort die engagierte Bürgerrechtlerin, die gegenhalten muss, will sie selbst - und mit ihr die grüne Partei - nicht die politische Identität verlieren.

Was für die Opposition ein gefundenes Fressen ist, bindet andererseits die eigenen Lager an CDU und GAL. Denn in ihrem Dauerzwist zeigen sowohl Ahlhaus wie Möller klare Kante und tun damit nichts anderes, als was die eigenen Wähler von ihnen erwarten. So ist dieser Machtkampf kein Betriebsunfall der Koalition - er hilft beiden Parteien, ihr eigenes Profil zu schärfen.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.