Kommentar: Ein guter Start ins neue Jahr
Man muss ja nicht immer nur meckern. Dass die BSR am Neujahrsonntag derart schnell die Hauptstraßen blitzblank putzte, verdient einfach Respekt.
N icht, dass Sie sich täuschen: Die taz-Redaktion ist im anlaufenden Jahr nicht milder gestimmt als früher. Die Mitarbeiter drücken auch nicht beide Augen zu, weil sie sie am Neujahrstag ohnehin nicht richtig aufkriegen. Nein, so ist es nicht. Eher rieben sich im Westteil der Stadt wohnende Berliner taz-Redakteure am Sonntagmorgen verwundert die Augen, als sie die nahezu blitzblank gekehrten Hauptstraßen sahen: Die Silvesterknaller waren noch im Nachhall zu hören, und schon hatten die Reinigungskräfte Dreck und Scherben beseitigt. In anderen Städten mag das normal sein, für Berlin ist das durchaus einmal einen Kommentar wert: Respekt, ihr Planer und Putzer von der Stadtreinigung.
Besser als die S-Bahn
Klar, womöglich war die Berliner Stadtreinigung (BSR) auf Winter eingestellt und hatte zahlreiche Feger abrufbereit als Reservekräfte. Das Wetter ist ein dankbares für das Unternehmen gewesen. Nur: Andere Betriebe der Stadt versinken im Chaos auch ohne Schnee, wie die S-Bahn kurz vor Weihnachten eindrucksvoll bewiesen hat. Da geht nichts mehr, einfach so, und hinterher meldet sich noch dazu die halbe Belegschaft krank.
Bei der BSR funktionieren Abläufe offenbar besser, und der Arbeitsdruck scheint auch zum Aushalten zu sein. Außerdem steckt System hinter dem Putzplan: erst die großen Plätze und die Straßen, dann der Rest. In den nächsten Tagen wird sich zeigen, ob die Reiniger das Tempo auch in den Seitenstraßen vorhalten. Und, liebe BSR, denke doch einmal an die Radwege. Bislang dienten sie als Abräumhalde für Scherben und Schnee - wenn sich das änderte im neuen Jahr, das wäre was.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Kanzler Olaf Scholz über Bundestagswahl
„Es darf keine Mehrheit von Union und AfD geben“
Weltpolitik in Zeiten von Donald Trump
Schlechte Deals zu machen will gelernt sein
Einführung einer Milliardärssteuer
Lobbyarbeit gegen Steuergerechtigkeit
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
Trump macht Selenskyj für Andauern des Kriegs verantwortlich
Wahlarena und TV-Quadrell
Sind Bürger die besseren Journalisten?
Werben um Wechselwähler*innen
Grüne entdecken Gefahr von Links