■ Kommentar: Folge von Dummheiten
1961 wurde die Halle des Anhalter Personenbahnhofs abgerissen. Seit letzter Woche geht es dem alten Bahnviadukt auf dem Potsdamer Güterbahnhof ebenso. Mit dem Abriß für das Parkhaus verschwindet ein wunderschönes Gebäude, das letzte, das an den Potsdamer Bahnhof erinnert – den ältesten Berliner Bahnhof. Wer wäre so dumm, die Bögen am Savingy-Platz abzureißen? Am Potsdamer Platz gibt es diese Dummheit, und das gleich mehrmals. Verantwortlich sind die Senatspolitiker, die es vor Jahren als ökologischen Erfolg feierten, daß Debis am Potsdamer Platz nur Stellplätze für 2.500 Autos baut, aber versprachen, 1.500 Stellplätze in der Nachbarschaft zu schaffen. Verantwortlich sind aber auch die Denkmalschützer, die jedes kleine Stellwerk der Potsdamer Bahn auf ihrer Liste haben, aber nicht das 800 Meter lange Viadukt. Schließlich hat die Umweltverwaltung versagt, die zuläßt, daß die Zufahrten und Rückstauflächen der Garage mitten im Gleisdreieckpark liegen. Die ökologische Funktion des Parks – nämlich die Kompensation der durch die Potsdamer-Platz-Bebauung verursachten Verschlechterung des Stadtklimas – wird so ad absurdum geführt. Als Eingangsgebäude für den geplanten Park auf dem Gleisdreieck wären die 77 gemauerten Bögen genau das richtige. Steht die Garage erst, wird Debis den Autobahnanschluß für den Potsdamer Platz fordern. Der Eingang zum Park ist nun schon versaut, wird es heißen, die Garage das passende Gebäude zur Westtangente. Matthias Bauer, Interessengemeinschaft Gleisdreieck
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