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■ KommentarLöwenmäulchen

Claus Jäger hat gekämpft wie ein Löwe. Ralf Fücks hat auch gekämpft wie ein Löwe. Der eine für das Wirtschaftswachstum auf der grünen Wiese, der andere gegen den Beton auf den Wiesen der Hemelinger Marsch. Geheime Papiere, öffentliche Beschimpfungen, juristische Spitzfindigkeiten und geschönte Prognosen — das waren die Waffen in den Klauen der Bestien. Mal hatte der eine den Kopf oben und das Siegerlächeln schon auf den Lippen, mal riß der andere ihm die Füße wieder weg. Noch im intimen Senatskreis sollen sich die Löwen gedrückt, gezogen und gewürgt haben — wie es heißt bis weit nach Mitternacht.

Und was hat der Kampf der Löwen für die Hemelinger Marsch am Ende bewirkt: Alles wird so gemacht, wie es schon in den Koalitionsgesprächen vor bald zwei Jahren festgelegt worden war. Die Maisfelder bleiben Maisfelder, Gewerbefläche werden sie vorerst nur potentiell auf dem Papier. Das war natürlich auch für Fücks und Jäger nicht schwer vorherzusehen. Was die Senatoren dann bei diesem Thema so sehr lockte, das Löwenmäulchen aufzusperren? Nie war es ungefährlicher, sich bei ihrem jeweiligen Klientel in Handelskammer bzw. Öko-Szene ins beste Licht zu setzen als bei diesem Showkampf. Dirk Asendorpf

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