■ Kommentar: Wedemeiers Furunkel
Hat der clevere FDP-Mann Claus Jäger die Abwesenheit des Bürgermeisters Wedemeier bei der Senatssitzung ausgenutzt und die SPD ins Gröpelinger Waterloo gestoßen? So kursieren die Gerüchte in SPD-Kreisen auf der parteiinternen Suche nach dem Schuldigen für die Senatsentscheidung, daß das Asylbewerberschiff im Kohlehafen liegen soll.
Das Gerücht verrät nur die Panik der SPD angesichts der Austritte der aktiven Parteibasis: Alle vier SPD-Senatsmitglieder haben trotz entgegenstehendem Landesvorstands-Beschluß zugestimmt. Der Staatsrat Wedemeiers saß dabei und sagte vom angeblichen Bürgermeister-Willen nichts. Wer da sagt, daß an allem die FDP schuld sei und Wedemeiers Furunkel, macht sich lächerlich.
Das Resultat ist für die SPD doppelt fatal: Erst demonstrieren die SPD-Senatorinnen, daß sie den Landesvorstand der eigenen Partei für einen Haufen von Deppen halten. Ihre Gründe aber erklären sie nicht. Dann ducken sich die Senatoren weg und waren's nicht gewesen. Will sagen: Alle stimmen falsch ab, wenn Pappi nicht da ist.
Und wenn das Schiff schließlich doch im Kohlehafen festmacht, dann hat der letzte Gröpelinger nur eines gelernt: Politik ist Beschiß. Klaus Wolschner
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