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KommentarRetter in Not

■ Klöckner-Lösung wird Sisyphus-Arbeit

Wie gerne würden sie als „Retter von Klöckner“ in die Bremer Geschichte eingehen. Schließlich haben sie einiges dafür getan, der Wirtschaftssenator Jäger und der Bürgermeister Wedemeier. Der erste hat gegen seine wirtschaftsliberale Überzeugung beide Augen bei der Bildung eines neuen Bremer Staatskonzerns zugedrückt, der zweite hat monatelang versucht, den deutschen Bossen von Stahl und Geld das „Bremer Interessentenmodell“ schmackhaft zu machen. Hauptargument dabei: Mit dem belgischen Sidmar-Werk gebe es für die kleine Bremer Lösung einen großen und starken Partner.

Aber der ziert sich. Schon seit Anfang November wird immer wieder weitgehende Handelseinigkeit mit den Belgiern verkündet, doch eine konkrete Vereinbarung, geschweige denn eine Unterschrift ist noch lange nicht in Sicht. Und selbst die echten Bremer „Interessenten“ – Stadtwerke, Vulkan und Hegemann – zur Unterschrift unter ihre vom Staat voll abgesicherten Beteiligungen zu bewegen, entwickelt sich für den Senat langsam zur Sisyphus-Arbeit.

Doch so schnell wollen Wedemeier und Jäger den Mythos des „Klöckner-Retters“ nicht aufgeben. Auch wenn im Ruhrgebiet inzwischen offen von 20.000 Arbeitsplätzen gesprochen wird, die im Stahlbereich verloren gehen werden: Bremen bastelt weiter an der Illusion, aus eigener Kraft 4.500 Arbeitsplätze im heimischen Klöckner-Werk retten zu können. Dirk Asendorpf

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