■ Kommentar: Mittäter gesucht
Tschuldigung, Leute! An genau dieser Stelle habe ich den Transrapid schon mehrfach totgesagt. Selbst wenn ich am Ende recht behalte: Ich hab mir nicht vorstellen wollen, daß der Schildbürgerstreich auf Betonstelzen jemals ernsthaft auf einen bundesdeutschen Kabinetts-Tisch gepackt würde. Sorry.
Selten hat ein deutsches Großprojekt die Fachwelt so einhellig gegen sich gehabt – vom Techno-Freak über Verkehrswissenschaftler und CSU-Finanzer bis hin zu grünen Biotopisten. Der Transrapid ist betriebswirtschaftlich, volkswirtschaftlich, industrie-, verkehrs-, und umweltpolitisch absoluter Unfug.
Offenkundig dient er ganz anderen Zwecken: Helmut Kohl will einem auserlesen Kreis von Bankern und Industriellen zum Abschied 15 Milliarden Mark schwer leise Servus sagen. Ökonomische Verbrechen dieser Art erlaubt die deutsche Verfassung. Gauweilers Mandanten-Absahne, Krauses Putzfrau, Hessens Lotto – Peanuts dagegen!
Allerdings: Ohne Helfershelfer wird es High-Tech-Birne Kohl nicht schaffen. Nordländer und Sozis müssen hier Farbe bekennen. Ein klares Nein der Sozialdemokraten in Hamburg, Schleswig-Holstein, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern, Mainz und Bonn (Hallo, Ulrich Klose!) könnten das Milliarden-Monster sofort stoppen. Dazu gehört nicht viel Mut. Hamburgs Sozialdemokraten müßten sich nur an die bislang gültigen Senats- und Parteibeschlüsse halten: Nein zum Transrapid, wenn er den Ausbau der Bahn-Strecke Hamburg-Berlin behindert und nicht solide finanziert ist.
Florian Marten
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