Kommentar: Kultur-Harakiri
■ Sparquote geht Theater an die Substanz
Nein, es ist einfach nicht der Wunsch und Wille der Kulturpolitiker, so etwas wie das „Freiraum“-Theater in Bremen zu erhalten. Doch um dieses „Nein“ drückte man sich peinlich herum; lieber ließen Deputation & Ressort die Theatermacher in der Hoffnung dahindämmern, daß die Subventions-Versprechen doch noch irgendwie eingelöst würden. Jetzt sind die Läden dicht. Und die Kulturpoltiker schweigen sich weiter aus. Dabei sind gerade jetzt mal klare Worte angebracht: Klare Aussagen darüber, womit die Kulturschaffenden eigentlich noch rechnen können; darüber vor allem, wie die ewige Drangsal, das ständige Herumknapsen an der Substanz der Bremer Kultursubventionen beendet werden kann. Eine neuerliche Umverteilung unter den darbenden Kulturschaffenden nämlich darf es nicht geben; mit dem Kultur-Harakiri muß Schluß sein. Und auch auf die erbärmliche Diskussion: „Kindergärten oder Theaterworkshops“ darf sich das Ressort nicht mehr einlassen. In den vermeintlich „weichen“ Ressorts geht jede Kürzung den Menschen an die Existenz; was aber wäre – nur zum Beispiel – verloren, wenn irgendein millionenschwerer Kreuzungsausbau verschoben würde? Wenn der Lloydtunnel nicht in diesem Jahr aufgeputzt würde? So muß es gehen; denn anders geht die Kultur vor die Hunde. Das „Freiraum“–Siechtum darf nicht der Anfang vom Ende der engagierten Kulturbetriebe sein. (s. Artikel unten) Thomas Wolff
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