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KommentarDie Herausforderung

■ Politik auf der Höhe der Zeit

Na endlich! Der Wahlkampf, die turbulente Woche danach, und nur ein Thema: die schiere Machtfrage. Wer hat am Ende die Nase vorn und mit wem? Jetzt scheint die eigentliche Diskussion zu beginnen: Welchen Weg soll diese Stadt gehen in der Krise? Was ist Politik auf der Höhe der Zeit? Die Bremer AntwortgeberInnen sind rar. Jetzt war einer zu Besuch, der in seiner Stadt vorgemacht hat, welche Antworten auf die Misere gegeben werden können. Der grüne Frankfurter Bürgermeister, Kämmerer und Umweltdezernent Tom Koenigs hat Audienz gewährt, und allealle kamen.

Auch wenn man den Koenigs-Mythos, der mittlerweile durch den Blätterwald wabert, beiseiteschiebt – der Grüne hat das Kunststück fertiggebracht, phantasievolle Politik trotz leerer Kassen zu betreiben. Und das mit großem Respekt von allen Seiten – gerade weil er nicht die ausgelatschten Konsolidierungswege gegangen ist. Warum städtische Betriebe verkaufen, wenn man sie doch rentabel machen kann? Das wagt in Bremen kaum noch jemand öffentlich zu sagen, weil sich diese Herkulesaufgabe und die damit verbundenen Endlosdebatten hier kaum noch jemand zutraut. Koenigs hat's gemacht. Das wäre die Herausforderung, die der Bremer Diskussion fehlt: Eine Gruppe von Leuten, die sich's auch zutrauen. Und dann müßten die anderen mal sagen, was sie denn anders machen würden, aber konkret. Eine Herausforderung, endlich. Jochen Grabler

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