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■ KommentarEin Trojanischer Zug?

Plötzlich rauscht ein goldener Zug durch die Stadt, vollgepackt mit 780 Millionen Mark. Die U-Bahn nach Schanghai startet in Hennigsdorf und Treptow. Ein Großauftrag, den die seit sechs Jahren konsequent deindustrialisierte Stadt gut gebrauchen kann. Außer in den Sektoren Telematik und Verkehrstechnik hat Berlin ökonomisch nicht mehr viel zu bieten. Entlassung heißt das Stichwort, egal ob ein Betrieb liquidiert wird oder ob er prima Gewinne macht. Doch die ADtranz-Hennigsdorf und die Siemens-Treptow schreiben offenbar Neunstelliges in Schwarz. Noch ist allerdings unklar, ob sich die Schanghai- Metro nicht als Trojanischer Zug entpuppt: Erst mal abwarten, wie groß das Kuchenstück ist, das die Hennigsdorfer Zugbauer tatsächlich von dem Auftrag abbekommen. Der ADtranz nämlich sitzt ein Mann namens Kaare Vagner vor, der für gewöhnlich in London mitteilt. Als er für ABB und Daimler vor Jahresfrist den neuen Benjamin ADtranz aus der Taufe hob, sagte Vagner: Ich garantiere – nichts, keinen der 9.000 deutschen Jobs. Das gilt es, im Kopf zu behalten. Christian Füller

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