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KommentarDer Unbelehrbare

■ Borttscheller will weiter brechen lassen

Innensenator Ralf Borttscheller (CDU) ist unbelehrbar. Immer wieder war die Brechmittelvergabe an mutmaßliche Drogendealer ins Kreuzfeuer der Kritik geraten: Die Ärztekammern in Hessen und in Hamburg hatten die Vergabe abgelehnt – sie sei mit dem ärztlichen Ethos unvereinbar. Namhafte Gerichtsmediziner, darunter der Hamburger Intensivmediziner Dr. Klöss, wurden nicht müde, auf die gesundheitlichen Gefahren des Brechmittels hinzuweisen. Sogar amnesty international hatte sich zu Wort gemeldet und die umstrittenen Vergabe des Brechmittels Ipecuchuana kritisiert.

Doch Borttscheller blieb taub und tat die Kritik als „Kampagne aus dem linksextremisch-autonomen Lager“ ab. Daß jetzt sogar Richter den Brechmitteleinsatz für rechtswidrig erklärt haben, beeindruckt den Senator ebenfalls nicht. Selbstherrlich erklärt er, den Strafverfolgungsbehörden sei jetzt ein „wirksames Mittel“ aus der Hand geschlagen worden. Den Beweis dafür bleibt Borttscheller allerdings schuldig. In etlichen Fällen hat die Vergabe des Brechmittels nämlich nichts weiter zu Tage gefördert als den bloßen Mageninhalt.

Die Polizisten sind sicherlich nicht zu beneiden, wenn sie künftig im Stuhlgang der mutmaßlichen Drogendealer rumwühlen müssen. Diese Methode garantiert aber eins: Unschuldige werden nicht länger gequält. Kerstin Schneider

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