Kommentar: Scherfs „Radikalkur“
■ McKinsey soll den Vulkan abschreiben
McKinsey, das ist das Synonym für knallharte Gutachten zur Sanierung von Betrieben. Wenn McKinsey mit einem Gutachten beauftragt wird, dann protestieren Gewerkschafter manchmal schon vorab, weil die Wahl des Gutachters signalisiert, was als Ergebnis herauskommen soll. Was von McKinsey erwartet wird, nennt Scherf eine „Radikalkur“, andere sprechen von „zertifiziertem Ausstieg“ aus dem Vulkan-Schiffbau.
Scherf hat auf die Feststellung des EU-Wettbewerbskommissars Karel van Miert, in Bremen müßten deutlich Kapazitäten abgebaut werden, heftig geantwortet, aber gleichzeitig eine bestürzende Nachricht verraten: Die Vulkan-Kenner und Wirtschaftsprüfungs-Experten von der Bremer C+L-Teuarbeit haben in einem Gutachten die Zukunftsaussichten für den Bremer Vulkan negativ eingeschätzt. Deshalb wurde McKinsey gerrufen. McKinsey wird also wieder ein paar Millionen Gutachter-Geld dafür bekommen, daß er den schwarzen Peter übernimmt und als erster sagt, daß der Vulkan keine Chance am Markt hat. Daß Scherf nicht ein gutes Verhältnis zu dem EU-Kommissar sucht, sondern auf Protestversammlungen mit dem Begriff „Eurokrat“ vordergründige Punkte sammelt, kann man nur so verstehen, daß er im Grunde auch schwarz sieht. Wenn er auch nur den Hauch einer Chance sähe, dann müßte ein kluger Bürgermeister sich anders verhalten. Klaus Wolschner
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