■ Kommentar: PUA her!
Man kann es ihnen glauben. Oder auch nicht. Die Behauptung der Eppendorfer Mediziner, sie hätten aus Versehen Unsinn zu Papier gebracht, läßt sich zur Zeit weder widerlegen noch beweisen. Doch wie soll man heute den Worten von Ärzten trauen, die sich damit verteidigen, sie hätten in der Vergangenheit die falschen Worte gewählt.
Deshalb gilt auch hier die alte Regel: Vertrauen ist gut, Kontrolle besser. Die Einrichtung eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses zur Aufklärung der Vorkommnisse an der Uniklinik ist unumgänglich. Wer ihn behindert, muß sich den Verdacht gefallen lassen, vertuschen zu wollen. Solange die Widersprüche nicht restlos aufgeklärt worden sind, wird an der Universitätsklinik der Makel hängen bleiben, PatientInnen möglicherweise als Versuchskaninchen mißbraucht zu haben.
Schnellstmöglich müssen die noch lebenden vier PatientInnen, die an der Studie, die keine gewesen sein soll, beteiligt waren, befragt werden, ob sie über alle Risiken der Behandlung vorbehaltlos aufgeklärt wurden. Unbeschadet wird die Uni-Klinik aus dem „Strahlen-Skandal“ nicht mehr hervorgehen. Doch den Renommee-Verlust müssen sich die Mediziner selber zuschreiben. Und sei es nur deshalb, weil sie sich mit mehr als mißverständlichen Formulierungen selber ins Schußfeld brachten. Marco Carini
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