Kommentar: Aus für den Hafen
■ BLG verläßt alte Hafenreviere
Welten stürzen zusammen. Da haben unsere Ahnen im Schweiße ihres Angesichts Hafenbecken rechts der Weser gebuddelt, um Bremens Status als Hafenstadt trotz einer versandenden Weser zu halten. Doch nun schlagen die grausamen Wellen der Globalisierung über unserem Städtchen zusammen und lassen nichts beim alten. Im Moment mitten im Strudel: Die Bremer Lagerhaus-Gesellschaft, Traditionsbetrieb seit 1877 und im Auftrag der Stadt für den Hafenumschlag zuständig. Die Ergebnisse aus dem Hafengeschäft sind einfach miserabel, die BLG muß etwas gegen ihre roten Zahlen tun.
Also lassen die Hafen-Manager die ohnehin fast ausgestorbenen Reviere rechts der Weser künftig links liegen und konzentrieren sich auf Bremerhaven und den Neustädter Hafen. Angesichts dieser Ankündigungen ist der angepeilte Auszug der BLG-Zentrale aus dem Hafenhochhaus folgerichtig: Denn was soll die BLG-Zentrale zwischen Bananenkisten und Kartoffelsäcken, wenn dort der Großmarkt hinzieht?
Die Verlegung der Großhändler ist sicher ein teurer Kraftakt. Aber es ist weit und breit der einzige Plan, um tatsächlich neues Leben in die Hafenreviere zu hauchen. Lange genug hat man damit gezaudert, weil besonders das Hafenressort immer auf die Belebung der Seefahrt mit kleineren Schiffen hofft. Die BLG-Leute haben diese Vision aufgegeben und ziehen Konsequenzen. Joachim Fahrun
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