Kommentar: Kein Zement-Park
■ Häfenressort vergrault Investoren
Es ist absurd. Da liegen an Bremens alten Hafenrevieren Dutzende von Brachflächen, die nur darauf warten, neu genutzt zu werden. Und der Pfälzer Bauunternehmer Helmut Kohl muß sich mit der Stadt Bremen vor dem Kadi streiten. Nicht weil er, wie soviele andere Pseudo-Investoren, nicht in die Puschen kommt und auf weitere öffentliche Zuschüsse wartet, sondern weil er wie vereinbart loslegt.
Herrn Kohls Makel: Er will keinen „Zement-Erlebnis-Parc“bauen, sondern ein ordinäres Zementwerk, das ganz nebenbei Blaumann-Jobs bieten soll für Bremens bedrängte Arbeiterklasse. Umso merkwürdiger der Widerstand aus dem von Arbeitslosigkeit gebeutelten Gröpelingen. Aber die Einwände ließen die federführenden SPD-Genossen um Häfensenator Uwe Beckmeyer jetzt soweit von alten Absprachen abrücken, daß sie gegen Kohl vor Gericht zogen.
Offenbar wurde die Ansiedlung des Zementwerks überaus laienhaft gemanagt. Die Bürger wurde verschaukelt und Verträge mit Kohl abgeschlossen, ohne die Stadtteilgremien zu informieren. Und Kohl wurde ein politisches Einverständnis signalsiert, das so nie vorhanden war. Wenn sich dieses Verhalten gegenüber willigen Investoren herumspricht, hat Bremen dank der Fehlleistungen aus dem Hause Beckmeyer mehr verloren als ein Zementwerk mit ein paar Dutzend Jobs. Daß Kohl auf Schadenersatz pokert, kann ihm niemand verdenken. Zahlen sollte Beckmeyer. Joachim Fahrun
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