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KommentarKonzepte gegen AKWs

■ Das DIW-Gutachten ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zum Ausstieg

Das Netz wird immer dichter. Vor wenigen Wochen erst sagte HEW-Chef Manfred Timm zur taz: „Niedrige Energiepreise vorausgesetzt, können Gaskraftwerke ein echte wirtschaftliche Konkurrenz für die Kernkraft werden.“Er rechne mit entsprechenden Preisen „in ein paar Jahren“. Jetzt legen Wirtschaftsforscher ein Konzept vor, wie die HEW Gewinneinbußen auch dann vermeiden können, wenn sie schon zuvor aussteigen: mit einer Erhöhung des Strompreises um zwei bis drei Pfennige. Nur für Privat-Haushalte. Von einer Gefährdung der Hamburger Wirtschaft braucht keiner zu faseln.

Dabei ist diese Erhöhung vermutlich noch viel zu hoch kalkuliert. Denn: Das DIW geht von vergleichsweise hohen und weiter steigenden Gaspreisen aus, die HEW rechnen mit niedrigeren, weiter sinkenden Kosten. Außerdem berücksichtigte das DIW nicht die billige Energiequelle Wasserkraft. Der HEW-Partner Sydkraft könnte Wasserstrom aus Schweden liefern – weit unter den Kosten eines AKW. Durch Energieeinsparungen könnte der Konzern zudem Kraftwerkskapazitäten einsparen. Schon bei Verbrauchssenkungen um jährlich 0,1 Prozent seien die Mehrkosten für den vorgezogenen Ausstieg „deutlich geringer“, schreibt das DIW, ohne konkrete Zahlen zu nennen.

Dennoch kommt das Gutachten allen wirklich Ausstiegswilligen entgegen. Es ist ein weiterer Baustein für ein Energiekonzept ohne AKWs. Der Senat, so zeigt das Institut, kann den Ausstieg schaffen. Aber dazu müßte er zu seinem eigenen Wort auch stehen. Achim Fischer

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