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KommentarAlles versucht?

■ Weiche Antworten auf Lehrstellen-Not

Sie hatten so viel Gutes vollbracht: Bildungssenatorin Bringfriede Kahrs (SPD) fuhr zu Betrieben nach Bremen-Nord, der Deutsche Gewerkschaftsbund haute Personalräte an und die Präsidenten der Handwerks- und Handelskammer rührten die Werbetrommel wie noch nie zuvor. Doch was war geschehen? Am 1. Oktober stehen wahrscheinlich 1.000 Jugendliche ohne Lehrstelle da. Die ultimative Klinken-Putz-Aktion – womöglich eine Sackgasse?

Nicht doch, versicherte da aber die Runde der Bremer Öffentlichkeit vor einer Woche. Mit dem Klinkenputzen sei es noch lange nicht vorbei. Ein neuer Werbefeldzug sei geplant: Da könne sich in den letzten Wochen noch einiges tun. Doch der Kalender zeigte es schon an: Bis zum endgültig letzten Starttermin für das neue Ausbildungsjahr vergehen bloß noch neun schlappe Tage.

Wer will da noch heiße Eisen wie das Kahrs' sche Praktikumsmodell, Förderprogramme für neue Ausbildungsplätze oder gar Prämien für besonders ausbildungswillige Unternehmen anpacken? Praktikumsplätze für das Notmodell wurden bei den Betrieben erst gar nicht angefragt, sollten die doch bloß nicht in ihrer „Ausbildungsbereitschaft“gestört werden. Alles wird gut werden, und pünktlich zum neuen Ausbildungsjahr wird es dann heißen: Was hätten wir noch machen sollen, wir haben doch alles versucht. Bis zur neuen Lehrstellen-Krise im nächsten Jahr. Katja Ubben

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