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KommentarBitte nicht stören

■ Anti-Atom-Aktion ohne Grüne

Ja, wo ist denn in Bremen die Opposition? Während SPD und CDU zur Regierungshalbzeit nicht müde wurden, sich durch gegenseitiges Schulterklopfen in der Öffentlichkeit Gehör zu verschaffen, sucht man verdutzt die Opposition.

Ökologie, vor allem der Kampf gegen Atomkraft, war einmal ein existenzgründendes Thema der Grünen. Jetzt formiert sich in Bremen eine breite Kampagne gegen Atomtransporte durch das Stadtgebiet, und die Partei hängt das Schild „Bitte nicht stören“vor ihre Fraktionstür. Verständlich, daß sich die neu formierten Atomkraftgegner von den Grünen allein gelassen fühlen.

Ökologie, sei es in der Diskussion um Bremer Naturschutzgebiete oder bei der Entsorgung von vergiftetem Hafenschlamm aus Bremerhaven, findet ohne die Grünen statt. Bei der Suche nach einem politischen Thema, das in Bremen öffentlichkeitswirksam mit grünen Ideen besetzt ist, verdirbt man sich die Augen. Nach 18 Jahren kann man es kaum noch politischer Unerfahrenheit oder jugendlichem Charme zurechnen, wenn die Grünen nicht über unkonventionelle Ideen zur Schaffung neuer Arbeitsplätze in der Wirtschafspolitik debattieren, sondern stattdessen über den Wert von ehrenamtlicher Arbeit. Das ist zynisch. Daß sie jetzt sogar ihr ureigenstes politisches Feld aufgeben, stimmt nur noch mitleidig. Aber als Objekt von Mitleid braucht man die Grünen nicht. Thomas Schumacher

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