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KommentarAußen hui, innen pfui

■ Bremer Azubis gegen Ausbeutung

Früher war alles anders. Da mußten Eltern den „Lehrherrn“anbetteln, ihr Kind doch bitte „in die Lehre zu nehmen“. Dafür zahlten sie sogar Lehrgeld. Der Lehrling war dem Meister auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.

Heute sind aus Lehrlingen Auszubildende geworden, aber viel geändert an der diskriminierenden Haltung ihnen gegenüber, hat sich offensichtlich nicht. Daß sich Bremer Azubis in ihren Betrieben nicht als billige Arbeitskräfte verbraten lassen wollen, ist verständlich. Daß sie sich dagegen wehren, ihr gutes Recht.

Die Gastronomie ist nicht gerade die arbeitnehmerfreundlichste Branche. Chaotische Arbeitszeiten und unqualifizierte Arbeit motivieren nicht. Die Klagen über schlechte Ausbildung kommen nicht aus kleinen Familienbetrieben, die alle Arbeitskraft bis aufs Letzte auswringen, was verständlich, aber nicht akzeptabel ist. Klagen kommen aus großen Bremer Hotels. Hinter der leuchtenden Fassade wird die ganz schmutzige Ausbeutung durchgezogen. Haben die feinen Damen und Herren Geschäftsführer vergessen, daß Azubis ein Recht aus Ausbildung haben? Der Bundespräsident hat sich mächtig aufgeblasen, als er den schlechten Standard der Ausbildung in Deutschland beklagte. Von einer qualifizierten Ausbildungsverpflichtung der Unternehmen hat er leider nicht so deutlich gesprochen. Thomas Schumacher

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