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KommentarDanaer-Geschenk

■ Privat-Unis werden überfällige Universitätsreformen behindern

„Fürchte die Danaer und ihre Geschenke!“mahnte Kassandra – doch in der belagerten Festung Troja überwog die Begeisterung über das prächtige Holzpferd, welches die Griechen (Danaer) angeblich zum Abschied hinterlassen hatten – in der Nacht kletterte die griechische Soldateska aus dem Pferdebauch. Troja wurde niedergebrannt.

Ganz so schlimm wird es den Hamburger Hochschulen nicht gehen, sollte sich die ZEIT-Stiftung für das Angebot einer „Law School“entscheiden und die Wissenschaftsbehörde ihr Ja-Wort geben. Doch könnte sich erweisen, daß sich dieses Geschenk am Ende als Gegenteil dessen erweist, was es zu bewirken verspricht.

Kleine, feine Elite-Unis sollen sich aus dem grauen Meer der Massen-Unis abheben, danach sehnen sich derzeit führende Köpfe aus Wirtschaft und Politik. Mit strengen Aufnahmeprüfungen, Studiengebühren und Leistungsstipendien wollen sie einer winzigen, hand- und geldverlesenen Minderheit von Studierwilligen den Weg nach ganz oben bahnen. Damit aber wird die Axt an die Wurzel des deutschen Hochschulsystems gelegt, das gerade durch seinen breiten Bildungsanspruch jene Ausbildungserfolge zeitigt, um die uns vor kurzem noch die Welt beneidete.

Statt privater Ausbildungsghettos für Führungskräfte mit all ihren Inzuchterscheinungen brauchen wir eine grundlegende Erneuerung der öffentlichen Hochschulen. Gelingt sie, dann entstehen auch dort – und zwar weit besser und demokratischer – jene Eliten, von denen Hamburgs Privatuni-Träumer schwärmen. Florian Marten

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