■ Kommentar: Jugend ohne Chance
Ausgerechnet zwei Nachrichten aus dem Haus der Jugendsenatorin Stahmer sind es, die erneut demonstrieren, wie sehr die Jüngeren im Verteilungskonflikt der Generationen das Nachsehen haben: Angehenden SozialarbeiterInnen werden fest zugesagte Praktika mit vergleichsweise bescheidenem Salär ein paar Tage vor Beginn bedenkenlos abgesagt. Und dem vergreisenden Lehrkörper an Berlins Schulen gönnt die Senatorin nicht einmal mehr die Frischzellenkur von 400 Neueinstellungen pro Jahr, die sie vor sechs Wochen noch zusagte. Wer über Einstellungen entscheidet, das zeigen diese Nachrichten einmal mehr, entscheidet über nichts Geringeres als über die Verteilung von Chancen und Risiken auf die Generationen. Auch die Verfechter eiserner Haushaltsdisziplin argumentieren, sie wollten ihren Nachkommen keinen Schuldenberg hinterlassen. Das Dumme ist nur, daß die Sparpolitik bislang vorwiegend zu Lasten derer geht, die noch keinen Platz an der Sonne staatlichen Geldsegens gefunden haben. Ralph Bollmann
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