Kommentar: Flipper-Politik
■ Warum der Großmarkt umziehen muß
Stadtentwicklung ist manchmal nur zu verstehen, wenn man ein gewisses Vergnügen an den Verläufen einer Flipper-Kugel findet. Als in Bremen das Güterverkehrszentrum (GVZ) geplant wurde, da dachte wohl niemand daran, daß hier viel Verkehr entstehen würde. Das GVZ war ja auch geplant als Umschlagplatz von der Straße auf die Schiene, nicht als LKW-Umladeplatz. Auf der kürzesten Verbindung des GVZ zur Bundesautobahn wurde damals das Naturschutzgebiet Ochtum angelegt. Seitdem quälen sich die LKW-Schlangen quer durch die Stadt über die Neuenlander Straße.
Die wurde trotzdem nicht ausgebaut, weil der Verkehrsstau gebraucht wurde als Druckinstrument für eine neue Autobahn quer durch die Neustadt am Flughafen vorbei: die A 281. Sowas würde niemand in Bremen planen, wenn nicht das Geld dafür geschenkt (aus Bonn) würde. Und da Bonn nur Bundesautobahnen finanziert, muß die Straße zum GVZ richtig breit werden mit blauen Schildern. Sowas braucht Fläche, unendlich viel Fläche am florierenden Büro-Standort „Airport City“.
Für Airport City wird Erweiterungsfläche benötigt, der Großmarkt muß umziehen, das ist einleuchtend – solange man sagen kann, daß diese Flächen für den Büro-Standort gebraucht werden. Also sagt man, daß die Autobahn quer über das Großmarkt-Gelände gehen soll, erst ganz zum Schluß. Klaus Wolschner
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