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■ KommentarZurück auf „Los!“

Bei Großprojekten darf die Öffentlichkeit gemeinhin am Ende eines Ausschreibungsverfahren vor allem Klarheit über den weiteren Fortgang erwarten. Beim Bau des Großflughafens Schönefeld, für den gestern die Bewerbungsfrist endete, ist aber nur eines halbwegs gesichert: Wenn nicht in letzter Minute noch ein Angebot eingegangen ist, dann sind nur zwei von ursprünglich sieben Bewerbern übriggeblieben. Doch unter welchen Rahmenbedingungen und Vorgaben diese Konsortien bauen sollen, ist gänzlich offen. Die Prämisse einer rein privaten Finanzierung, die der Ausschreibung ursprünglich zugrunde lag, ist überholt. Zu eindeutig sind Äußerungen von Bundesverkehrsminister Matthias Wissmann oder des SPD-Fraktionsvorsitzenden Klaus Böger. Offen scheint nur zu sein, wieviel die öffentliche Hand übernimmt — nur die Altschulden der Flughafen-Gesellschaft von 750 Millionen Mark oder auch einen Teil der auf acht Milliarden Mark geschätzten Baukosten des Airports.

Als seriös kann die Ausschreibung deshalb kaum gelten. Im Gegenteil müssen die ausgeschiedenen Wettbewerber sich verschaukelt fühlen. Es wäre eine groteske Wettbewerbsverzerrung, wenn die verbliebenen Konsortien nun mit öffentlichen Geldern beschenkt würde. Kaum vorstellbar, daß die ausgestiegenen Unternehmen dies klaglos zulassen würden. Wenn die Ausschreibung etwas gebracht hat, dann die Erkenntnis, wie man es nicht machen kann. Gehen Sie zurück auf „Los!“, heißt es deshalb am Ende der Ausschreibung. Gerd Nowakowski

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