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KommentarPunks im Wahlkampf

■ Innere Sicherheit statt soziale Ruhe

Immer wenn Oldenburger Verantwortliche das Wort Punk hören, bekommen sie Bauchschmerzen. Das liegt an der Blamage im Jahr 1995, als das Innenministerium 1.000 Polizisten aufmarschieren ließ, um sich mit einer Handvoll Punks auseinanderzusetzen.

Dann war erstmal Ruhe an der Hunte, weil sich die friedliche Oldenburger Punkszene auf dem Gelände des alten VfB-Stadions eingenistet hatte. Eine trügerische Stille – vor allem für die Punker selbst, die jetzt offenbar Opfer des heißen Wahlkampfes werden.

Pünktlich zum Dreijahrestag der Chaos-Blamage läßt die Stadt das alte Stadion einreißen. Und sieht sich plötzlich mit bunten Gestalten in der Innenstadt konfrontiert. Angesichts von Wahlkampfparolen wie Innere Sicherheit und saubere Innenstädte ein denkbar schlechter Umstand im heißen Wahlkampf – sowohl für die stärkste Partei, die SPD, als auch für die CDU, die den Bürgermeister stellt.

Allerdings hat man sich selbst ins Knie geschossen. Man hätte vor dem Abriß eine Lösung suchen sollen und nicht erst nach einem Brief aus der Szene. Doch es kommt noch bunter – angesichts einer angekündigten „Punkparty“. Getarnte „Chaostage“ wären der größte anzunehmende Unfall im Wahlkampf. Also wird das Problem auf bewährte Manier per Polizeieinsatz gelöst. Ein schöner Vorgeschmack auf die Innere Sicherheit, die sauberen Innenstädte und was da zur Zeit alles versprochen wird im Wahlkampf. Jens Tittmann

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