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KommentarGekonnt verspielt

■ Planer versagen bei Bürgerbeteiligung

Die Vegesacker haben zu Recht geschrien: Wer informiert werden will, und dann kein Wort versteht, muß sich wahrlich verschaukelt fühlen. Pure Dusseligkeit scheint bei der einladenden Planungstruppe für das Haven Höövt zu regieren: Da wird ein Riesenprojekt im Stadtteil geplant, BürgerInnen fürchten sich vor Autolawinen, und mehrere Bürgertreffen mit über 100 Leuten finden in Vegesack zu diesem umstrittenen Projekt statt. Und was machen die Behörden und Planer? Sie rechnen mit einer Handvoll Leuten, die sich zur Versammlung in den kleinen Vegesacker Speicher verirren könnten.

Mit dieser Fehlplanung haben sich die Verantwortlichen jetzt den Stachel ins eigene Fleisch gerammt – statt gekonnt auf der Klaviatur der Bürgerbeteiligung zu spielen und eine ganz normale Einwohnerversammlung im größeren Bürgerhaus mit guter Akustik und bunten Folien durchzuziehen. Da hätten die BürgerInnen zumindest das Gefühl gehabt, mit ihren Sorgen und Nöten ernstgenommen zu werden. Da hätten sie Infos und Antworten bekommen – und einfach mal Dampf ablassen können. Danach hätte man ruhig weiter planen und Fakten schaffen können – ohne öffentlichkeitswirksame Aufregung und Proteste. Doch stattdessen boten sie den VegesackerInnen leere Floskeln und einen offenbar hoffnungslos überfüllten Saal: Besser hätte man den Zorn des Volkes gar nicht auf sich ziehen können.

Katja Ubben

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