Kommentar: Einzigartiges Bremen
■ Muslime demonstrieren Zugehörigkeit
Bremen ist einzigartig. Daran gibt es seit der gemeinsamen Erklärung der Muslime für Gewaltfreiheit am Donnerstag nichts zu deuten. In ganz Deutschland hat eine solche Unternehmung kein Vorbild. Bremen ist Vorbild.
Dieses exquisite Prädikat dürfen sich vor allem die Muslime unter den BremerInnen ans Revers heften. Es war ihre Initiative. Sie wurde im Rathaus aufgegriffen. Dort hatte man mit der – in Bremen besonders bei der CDU umstrittenen – Islam-Woche dafür einen Grundstein gelegt. Die Veranstaltungsreihe brachte im vergangenen Jahr Muslime an einen Tisch und immer wieder ins Bremer Rathaus. Die Symbolik ist angekommen: Muslime gehören dazu.
So muß der Friedensappell der Bremer Muslime vor allem gelesen werden. Natürlich geht es auch darum, erhitzte Gemüter zu beruhigen – und möglicherweise schlimme Folgen kurdisch-türkischer Feindschaft zu verhindern. Es ist kein Geheimnis, daß schon beim letzten Brandanschlag Tote in Kauf genommen wurden. Das nächste Mal könnte es schlimmer kommen.
Aber mit ihrem Friedensappell zu einer Zeit, in der CDU-Unterschriftenkampagnen gegen den Doppelpaß und PKK-Randale Ausländerfeindlichkeit neue Nahrung bieten, zeigen Muslime in Bremen: Sie werden das Feld nicht den anderen überlassen. Endlich.
Eva Rhode
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