Kommentar: Kitas unter Druck
■ Gutachter rügen Sozialbürokratie
Das Angebot „Kinderbetreuung“ könnte eine Dienstleitung wie andere Dienstleistungen sein, das ist die schlichte Idee des Wibera-Gutachtens: Es gibt keinen Grund, die Kitas bürokratisch, preisungünstig und kundenunfreundlich als „hoheitliche kommunale Aufgabe“ zu führen.
Der Gutachter-Vorschlag bietet dabei politisch einen Kompromiss an: Die Stadtgemeinde könnte viel Geld sparen, damit verbunden aber ist das Angebot an die Kitas, selbständig zu wirtschaften. Deren Kreativität und Phantasie könnte so beflügelt werden. Gegen Gebühr könnten die Räume abends für Gruppen oder Veranstaltungen genutzt werden, Kitas könnten bei Bedarf für „Dienstleistungsabenden“ oder am Wochenende öffnen, sie könnten flexible Betreuung für die Nachmittage organisieren, Eltern stärker einbeziehen.
Aus den bürokratischen Fesseln befreit könnten sie einerseits kostenbewusst wirtschaften und gleichzeitig als „Nachbarschaftszentrum“ ein attraktives Angebot machen, das sich an dem Bedarf in dem jeweiligen Stadtteil orientieren muss.
Wenn die Sozialbehörde die Gutachtervorschläge nur als Sparvorschläge interpretiert, die eigene Bürokratie nicht antasten will, dann war das teure Gutachten umsonst. Und die neue Sozialsenatorin würde es in ihren ersten Amtstagen mit einen Sturm des Protestes zu tun bekommen. Klaus Wolschner
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