Kommentar: Private ran
■ Nur Jobvermittlung mit Risiko turnt an
Was wurde nicht damals behördenintern gewettert: Völlig falsch sei die Kritik, dass die stadteigene „Werkstatt Bremen“ bei einer europaweiten Ausschreibung den Zuschlag für die Arbeitsvermittlung von Sozialhilfe-Empfängern, Arbeitslosen und Maßnahmeteilnehmern bekam: Das teure, private Original „Maatwerk“ aus Holland müsse ja nicht auch gleich das Beste sein, hieß es vergangenes Jahr.
Jetzt erweist sich das Kostenargument als Bumerang: Die billigen Öffentlichen haben ein Minus von rund 250.000 Mark eingefahren. Aber was macht das schon: Die Verluste schmerzen schließlich nicht wirklich. Sie werden einfach im Jahresabschluss der Werkstatt Bremen vom Gewinn abgezogen.
Was bleibt, sind also ein paar nicht vollzogene Einsparungen. Doch was am schwersten wiegt: Fast 200 Menschen haben in diesem Jahr eine echte Chance verpasst – die Chance auf einen Job auf dem ersten Arbeitsmarkt. Zahlen aus anderen Städten mit privaten Vermittlern beweisen das. Sie tun echte neue Jobs fernab von herkömmlichen Betrieben auf – denn nur so können sie bei der jetzigen Arbeitsmarktlage ihr finanzielles Risiko in Grenzen halten.
Die „BAVA“ dagegen war nicht viel mehr als ein neuer Bürokratenarm. Was jetzt nur noch helfen kann, ist eine neue Ausschreibung – und dann müssen die Privaten ran, Hand in Hand mit den Sozialämtern und dem Arbeitsamt. Katja Ubben
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