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KommentarTestmarkt Hamburg

■ Warum Vattenfall versucht, nicht Opfer von HEW und Eon zu werden

Der schwedische Kaufrausch auf dem Hamburger Strommarkt wirft Fragen auf, für die es nur eine plausible Antwort gibt.

Da ist zum einen die augenfällig gute Zusammenarbeit zwischen HEW und Eon. Der Münchner Multi scheint größtes Interesse daran zu haben, dass die bislang zweitklassigen Atom-Stromer aus der City Nord zu einer großen Nummer auf dem deutschen Energiemarkt aufsteigen. Ungewöhnlich, dass Konzerne potenzielle Konkurrenten aufpäppeln.

Dazu passen die Deals auf Gegenseitigkeit, welche die beiden seit Monaten abwickeln. Die HEW verhökern HeinGas an Eon und akquirieren zugleich unabhängige Stadtwerke in deren Vertriebsgebiet – Wilderei im Revier des Großen, die dieser ohne erkennbare Gegenwehr duldet.

Die HEW, so die Erklärung, dienen Eon als Parkplatz für Anteile, die der Multi aus kartellrechtlichen Gründen momentan abstoßen muss, aber gern wiederhaben will, und machen Strohmänner-Geschäfte. Mittelfristiges Ziel dieses Bündnisses ist ein europäischer Großverbund aus Eon, Veag, HEW/Bewag – und Vattenfall. Denn die Schweden sollen nicht zur eigenständigen Kraft werden, sondern Opfer sein.

Wenn ihm das Geld auszugehen droht, wird die geplante Privatisierung des schwedischen Staatskonzerns unumgänglich. Und Eon wird dann meistbietend an der Auktion teilnehmen. Es sei denn, Vattenfall kann seine verzweifelte Schnäppchenjagd aus eigener Kraft durchstehen. Wer von beiden sich verkalkulieren wird, ist noch offen.

Der Testmarkt aber ist Hamburg. Sven-Michael Veit

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