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KommentarKinder in den Garten

■ Kita-Pflicht: Ein Vorschlag, der nicht zu Ende gedacht, aber nützlich ist

Institutionalisiertes Spielen für alle ab vier: Das klingt nach Sozialismus, nach fremdbestimmt, nach einem Zeitkorsett, dass kindliche Freiheit noch früher abschnürt. Das klingt danach, als wollte man Eltern aus der Hand nehmen, was man ihnen nicht zutraut. Absurd ist in diesem Zusammenhang, was Hakki Keskin, Vorsitzender der Türkischen Gemeinde in Hamburg, für bedenkenswert hält: Im Sinne der Integration Kinder von der Veddel nach Eppendorf karren und zurück.

Vermutlich weiß Antje Rad-cke selber, dass ihr Vorschlag, wenn überhaupt, nicht von heute auf morgen zu realisieren ist. Er widerspricht außerdem der gängigen Senatspolitik. Was Pflicht ist, darf nichts kosten. Rot-Grün aber wollte die Gratis-Kita für Sozialhilfeempfänger abschaffen und die Gruppe derer, die ihr Kind mehr als vier Stunden in die Kita schicken dürfen, wird immer kleiner gerechnet.

Wichtig ist nicht nur, ob ein Kind die Kita besucht, sondern wie lange und wie es dort betreut wird. Der Vorschlag der GAL-Chefin ist auch nicht zu Ende gedacht, sondern nur ein Anstoß. Der hat dazu geführt, dass alle – auch die Behörde – den Kita-Besuch für hochgradig sinnvoll bis unverzichtbar erklären. An dieses Bekenntnis kann man zu gegebener Stelle erinnern. Sollte Radckes Idee außerdem dafür sorgen, dass nun alle konstruktiv über Inhalte diskutieren, war es ein guter Vorschlag.

Sandra Wilsdorf

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