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KommentarBleifuß

■ Warum aus ideologischer Fixiertheit Schwarz-Schill alles verkehrt macht

Die automobile Fixiertheit dieses Senats nimmt groteske Züge an. Neun von zehn Unfällen wurden von AutofahrerInnen verursacht, fast die Hälfte aller Verkehrstoten starb an überhöhter Geschwindigkeit: Wer aus dieser Opferbilanz die Schlussfolgerung zieht, den Temporausch auf Hamburgs Straßen fördern zu müssen, hat ein arg verengtes Gesichtsfeld aufgrund ideologischer Scheuklappen.

Den Wirtschaftsverkehr fließen zu lassen, ist ein im Grundsatz legitimes Anliegen. Noch immer aber sind fast die Hälfte aller Autofahrten in dieser Stadt kürzer als fünf Kilometer, noch immer stehen PKWs im Durchschnitt mehr als 23 Stunden täglich in der Gegend rum.

Daran etwas ändern können ein attraktiver, schneller und flächendeckender Nahverkehr sowie eine höhere Verkehrssicherheit für Fußgänger und RadfahrerInnen. Voraussetzung dafür aber wäre eine Einsicht, die Rot-Grün schon schwer fiel und die Schwarz-Schill nicht akzeptieren will: die Gleichberechtigung aller VerkehrsteilnehmerInnen anzuerkennen.

Stattdessen werden die falschen Ideen mit Elan umgesetzt. Die Stadtbahn wird beerdigt und der Radwegebau eingestellt, Tempo30-Zonen werden aufgehoben und Radarkontrollen abgeschafft. Der Freifahrtschein für Bleifüße ist das Gegenteil von einem modernen Mobilitätskonzept für eine Metropole, in der seit Jahren der Verkehr mehr Verletzte und Tote verursacht als die Kriminalität.

Es sieht nicht so aus, als ob Schwarz-Schill willens ist, die Gefahren für Leib und Leben in dieser Stadt zu mindern. Im Gegenteil. Sven-Michael Veit

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