Kommentar zur Sponsoring-Transparenz: Und wer denkt an die Kinder?
Wowereit sollte sich verpflichtet fühlen, sich an die Beschlüsse des Parlaments zu halten - sogar dann, wenn das Nachteile für ihn hat.
D ie armen Kinder: Wenn jetzt jeder Sponsor der Nikolausfeier des Regierenden Bürgermeisters fürchten muss, dass sein Name gegen seinen Willen an die Öffentlichkeit gezerrt wird – ist dann nicht zu befürchten, dass in Zukunft niemand mehr für die Kinder spenden will? Dass sie Weihnachten künftig ohne Geschenke verbringen müssen?
Nein, denn wer die Patenkinder von Klaus Wowereit unbedingt beschenken will, der kann das ja privat machen. Eine Spende für die Nikolausfeier ist aber keine Spende für die Kinder. Es ist eine Spende für eine PR-Veranstaltung der Senatskanzlei. Eine Veranstaltung, zu der extra Journalisten eingeladen werden: Damit sie die Fotos von strahlenden Kinderaugen und die Kunde von dem kinderlieben Landesvater in die Stadt tragen können.
Geschenke selbst zahlen
Wer dem Regierenden Bürgermeister auf diese Weise bei seiner Außendarstellung helfen will, der soll auch dazu stehen können. Und wer das nicht kann, der soll es halt bleiben lassen. Im schlimmsten Fall müsste Klaus Wowereit es dann so machen wie jeder andere Patenonkel: Er müsste die Geschenke für seine Patenkinder selbst bezahlen.
Es ist jedenfalls nicht zu akzeptieren, wenn der Regierende Bürgermeister glaubt, er könne die Transparenz-Beschlüsse des Parlaments missachten, sobald das von Vorteil für ihn ist. Schlimm genug, dass er das überhaupt macht – aber dann ausgerechnet auf dieser Veranstaltung, direkt vor den Augen der Kleinen? Was soll das denn für ein Vorbild sein? Macht er ihnen als Nächstes vor, wie man bei Rot über die Ampel geht? Denkt denn niemand an die Kinder?
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