Kommentar zur Hafenkrise: Zwei magere Jahre - und sieben fette
Es gibt keinen wirklichen Grund zur Beunruhigung. Zumindest nicht aus der Sicht von Hafen- und anderen Wirtschaftskapitänen.
D as soll es also schon gewesen sein, immerhin fast. Manche wähnen bereits die Silberstreifen am globalen Horizont, der sich über der Weltwirtschaft wölbt. Da mag die eine oder andere Beschwörungsformel bemüht, da mögen Durchhalteparolen formuliert werden - aber vermutlich nicht zu Unrecht.
Wo Täler sind, gibt es auch Berge, auf jede Rezession folgt ein Aufschwung, nach sieben mageren Jahren kamen, so steht es geschrieben, sieben fette. Mithin gibt es keinen wirklichen Grund zur Beunruhigung. Zumindest nicht aus der Sicht von Hafen- und anderen Wirtschaftskapitänen.
So international verwoben, wie die Wirtschaft zu Beginn des dritten Jahrtausends nun mal ist, dringen ihre Schwankungen bis in den vorletzten Winkel der Erde. Zugleich aber stärkt das ihre Selbstheilungskräfte. Die Hoffnung besteht, dass es nur zwei magere Jahre sein werden.
Die Globalisierung der Weltwirtschaft lässt sich nicht rückgängig machen. Das höchste, was erreichbar scheint, ist eine möglichst soziale und ökologische Gestaltung. Im Grundsatz aber regiert das Geld, und das tut es auch, wenn es gar nicht da ist. Denn dann wird auf Pump antizyklisch investiert - stets in der Hoffnung, dass konjunkturelle Dellen sich wieder ausbalancieren lassen.
So ergreifend schlicht kann globaler Warenverkehr funktionieren - wenn er funktioniert.
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