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Kommentar von Gareth Joswig über die Kita-KriseWillnicht versus Kannnicht

Suggestivfrage: Wohin würden Sie eine Kita bauen? Auf einen bereits bestehenden Spielplatz zwischen Wohnhäuser oder auf ein großes Gelände, auf dem eine abbruchreife Tennishalle steht? Richtig.

Und was also müsste die Behörde beim akuten Kita-Platzmangel folgerichtig tun, wenn ein Investor mit einer vorhandenen Fläche ein Angebot zum Bau einer Kita macht? Genau.

Tat sie aber nicht, wie nun auch über den genervten Bauunternehmer der Rhein Group, namentlich Geschäftsführer Philip Nitzsche, herauskommt. 6.000 Quadratmeter groß ist das Gelände in Bremen-Nord, um das es geht, 100 Kita-Plätze hätten dort entstehen können.

Wenn die Bildungsbehörde rechtzeitig auf das Angebot eingegangen wäre, hätte nach Schätzungen des Bauunternehmers bereits Anfang 2017 eine neue Kita in Vegesack stehen können. Stattdessen will die Behörde nun frühestens Anfang 2017 Container aufstellen. Und selbst da ist noch unklar, wann und wo genau das möglich ist, wie es aus der Behörde heißt.

Zwei mögliche Gründe für dieses Versagen: Entweder ist die Bildungsbehörde überfordert und inkompetent oder aber das Kita-Referat arbeitet gegen das Bildungsressort. Beides ist nicht gut.

Den betroffenen Kindern und Eltern können die Gründe egal sein. Ihnen zuliebe sollte die Bildungsbehörde einfach anfangen, Anfragen von Investoren zu bearbeiten und pragmatische Angebote anzunehmen.

Denn, kurzer Euphemismus zum Schluss, in den Worten Bogedans: „Die Lage ist nicht befriedigend.“

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